Quartalszahlen Höhere Risikovorsorge belastet Gewinn von Aareal Bank

Frankfurt (RPO). Nach der Finanzkrise bekommt der Immobilienfinanzierer Aareal Bank die Folgen der Rezession zu spüren. Vor Steuern verdiente das Unternehmen im dritten Quartal 25 Millionen Euro und damit knapp 20 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie die Aareal Bank am Dienstag mitteilte.

 Auch die Aareal Bank hat sich unter den Rettungsschirm geflüchtet

Auch die Aareal Bank hat sich unter den Rettungsschirm geflüchtet

Foto: ddp, ddp

Hauptgründe für den Ergebnisrückgang waren eine fast doppelt so hohe Risikovorsorge für faule Kredite sowie Einbußen beim Zins- und Provisionsüberschuss.

Dennoch steht das Institut deutlich besser da als die Rivalen Eurohypo und Hypo Real Estate, die in Folge von Kreditausfällen und Abschreibungen hohe Verluste verkraften müssen. Die Aareal-Aktie legte im frühen Handel um knapp drei Prozent zu.

In den kommenden Monaten erwartet Firmenchef Wolf Schumacher eine nach wie vor schwierige Situation für Immobilienbanken. Er bekräftigte aber die Prognosen für 2009. "Wir sind im laufenden Geschäftsjahr voll auf Kurs", erklärte er.

Vergleichsweise hohe Kapitalausstattung

Die Risikovorsorge werde wie erwartet auf rund 150 Millionen Euro steigen. Die Eurohypo-Mutter Commerzbank hatte kürzlich ihre Vorsorge für Kreditausfälle für 2009 überraschend erhöhen müssen. In der Immobilienfinanzierung will die Aareal Bank in diesem Jahr ein Neugeschäft von drei Milliarden Euro machen. Das ist etwas mehr als die Hälfte dessen, was 2008 neu abgeschlossen wurde.

Die Kernkapitalquote der Aareal stieg im dritten Quartal um 0,3 Prozentpunkte auf 10,7 Prozent. Diese vergleichsweise hohe Kapitalausstattung hat sie auch dem Bund zu verdanken: Der staatliche Banken-Rettungsfonds SoFFin hatte der Bank im Frühjahr 525 Millionen Euro frisches Kapital sowie Garantien für die Emission von Anleihen zur Verfügung gestellt. Die Zinsen für die Stille Einlage belaufen sich 2009 auf 35 Millionen Euro.

Die Aareal Bank ist nach Ansicht von Experten bislang besser durch die Krise gekommen als ihre Konkurrenten, weil sie in den Boomzeiten zur Mitte des Jahrzehnts nicht so viele riskante Geschäfte gemacht hat. Damals hatte die Bank mit Abschreibungen auf deutsche Immobilienportfolios zu kämpfen, womit ihr die Hände gebunden waren für umfangreiches Neugeschäft.

(RTR/csr)
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