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Neustart im Internet Hertie wird Online-Kaufhaus

Osnabrück · Vor rund drei Jahren schlossen die letzten Kaufhäuser unter dem traditionsreichen Namen Hertie ihre Türen. Aber der Name könnte weiterleben - zwei Unternehmer aus Niedersachsen wollen die Marke für ein Online-Kaufhaus verwenden.

Die Kaufhausmarke Hertie soll als Online-Shop zurück auf den Markt. Mit Nils und Jan Klöker haben zwei Unternehmer aus dem niedersächsischen Osnabrück die Namensrechte an dem 2008 in die Insolvenz gegangenen Unternehmen gekauft. "Das kann ich bestätigen", sagte Nils Klöker am Donnerstag zu einem entsprechenden Bericht der Fachzeitschrift "Textilwirtschaft".

Der Slogan steht schon fest

Der Hertie-Neustart soll zwischen Ende 2012 und Mitte 2013 erfolgen. Vorbild für das neue Online-Kaufhaus sind Amazon und Otto. Zielgruppe ist die ganze Familie. Ein detailliertes Konzept gibt es noch nicht, wohl aber bereits einen Slogan: Mit "Hertie - Viel Spaß beim Einkaufen" sollen künftig Kunden auf die Shop-Seiten gelockt werden.

Unternehmer kauften Namensrechte

Zu Details wollte er sich aber noch nicht äußern, auch nicht zum Kaufpreis für die Markenrechte. Auch ein Sprecher von Hertie-Insolvenzverwalter Biner Bähr machte keine Angaben zum Preis. "Die Marke war noch aus der Insolvenzmasse zu haben", sagte er nur. Dem Bericht zufolge gab es mehrere Kaufinteressenten. Im Sommer 2008 stellte Hertie mit mehr als 4000 Beschäftigten Insolvenzantrag.

Die Drogeriekette Schlecker gibt es nicht mehr, die Discountermarke Plus ist nach der Übernahme durch Edeka aus den Städten verschwunden, der Versandhändler Quelle ging in die Insolvenz. Die Online-Ableger dieser Marken existierten aber noch und seien erfolgreich, sagt der Trendforscher Marco Atzberger vom Handelsinstitut EHI in Köln.

Unternehmer hätten im Augenblick wohl mehr Fantasie, eine Marke im Internet wiederzubeleben als im stationären Einzelhandel, konstatiert Atzberger. Allerdings sei das Hertie-Vorhaben kein Selbstläufer. "Das Image von Hertie ist freundlich, aber auch ein bisschen verstaubt." Entscheidend sei letztlich das Konzept, mit dem die Unternehmer punkten wollen.

Jan und Nils Klöker führen die HDK AG in Osnabrück. Das Unternehmen betreibt eigenen Angaben zufolge mehr als 20 Online-Shops mit 40 Mitarbeitern in verschiedenen Sortimentsbereichen.

(dpa)
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