Zahlen der Bundesagentur für Arbeit Herbstbelebung drückt Arbeitslosenzahl

Berlin · Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist wegen der üblichen Herbstbelebung im September gesunken, aber nicht so stark wie in den Vorjahren. Sie fiel auf 2,849 Millionen, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag in Nürnberg mitteilte.

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Foto: dpa, Oliver Berg

Das seien 97.000 weniger als im August, aber 61.000 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank im Monatsvergleich um 0,2 Punkte auf 6,6 Prozent. "Insgesamt zeigt sich der deutsche Arbeitsmarkt in einer guten Grundverfassung, gleichzeitig werden aber strukturelle Probleme immer deutlicher", sagte BA-Vorstand Heinrich Alt.

Unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Schwankungen stieg die Arbeitslosenzahl laut BA unerwartet um 25.000 zum Vormonat. Von Reuters befragte Banken-Volkswirte hingegen hatten mit einem Minus von saisonbereinigt 5000 gerechnet.

Die BA begründete den Anstieg damit, dass die Arbeitsmarktpolitik weniger entlastet habe: Weniger Menschen hätten an arbeitsmarktpolitischen Programmen teilgenommen. So seien Beschäftigung schaffende Maßnahmen und die Förderung der Selbstständigkeit zurückgegangen.

Die Arbeitslosigkeit in der Euro-Zone ist im August zum dritten Mal in Folge leicht gesunken. 19,178 Millionen Männer und Frauen hatten keinen Job, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte. Das waren etwa 5000 weniger als im Vormonat, aber knapp 900.000 mehr als vor einem Jahr.

Im Juni war die Zahl der Arbeitslosen erstmals seit zwei Jahren etwas zurückgegangen. Die um jahreszeitliche Schwankungen bereinigte Arbeitslosenquote verharrte im August auf dem Juli-Wert von 12,0 Prozent. Im Juni hatte es - nach revidierten Daten - noch einen Rekordstand von 12,1 Prozent gegeben.

Die Konjunktur im Währungsgebiet kämpft sich derzeit mühsam aus der Rezession heraus. Die Wirtschaft in den 17 Euro-Ländern war zwischen April und Juni erstmals nach eineinhalb Jahren wieder gewachsen. Grund dafür waren vor allem Impulse aus Deutschland und Frankreich. In Italien, Spanien und den Niederlanden schrumpfte die Wirtschaft dagegen nach wie vor, wenn auch langsamer.

(REU)
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