Einzelhandel Haniel will bei Metro endgültig aussteigen

Duisburg/Düsseldorf · Der Duisburger Familienkonzern gibt im ersten Schritt 7,3 Prozent seiner Anteile an zwei Investoren aus Tschechien und der Slowakei ab. Die könnten auch die restlichen 15 Prozent kaufen.

Haniel will bei der Metro endgültig aussteigen
Foto: ddp, ddp

Nach mehr als fünf Jahrzehnten gemeinsamen Weges bahnt sich beim Duisburger Familienkonzern Haniel der Ausstieg aus dem Metro-Engagement an. Im ersten Schritt verkauft Haniel 7,3 Prozent seiner Beteiligung am Düsseldorfer Handelskonzern. Käufer ist die EP Global Commerce GmbH, die auch eine sogenannte Call-Option über die restlichen 15,2 Prozent der Stammaktien hat. Bis wann dieses Recht zum Kauf gelten solle, darüber sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte ein Haniel-Sprecher am Freitagabend auf Anfrage unserer Redaktion. Auch über den Kaufpreis für das 7,3-Prozent-Paket war zunächst nichts bekannt. Die gesamte Metro ist an der Börse 4,3 Milliarden Euro wert.

„Haniel ist seit langem bestrebt, sein Unternehmensportfolio zu diversifizieren, auszubalancieren und zu erweitern. Vor diesem Hintergrund und nach reiflicher Überlegung haben wir entschieden, dass es für die Metro AG“ von Vorteil sein wird, neue Investoren zu gewinnen“, erklärte Haniel-Chef Stephan Gemkow am Freitagabend. Die Duisburger haben in der jüngeren Vergangenheit ihren Metro-Anteil bereits schrittweise zurückgefahren. Dass sie nach der Aufteilung des alten Handelskonzerns in die neue Metro und den Elektronikhändler Ceconomy unzufrieden sind mit der Entwicklung und dern Börsenkurs, ist ein offenes Geheimnis. Das dürfte die Führung der neuen Metro mit dem Vorstandsvorsitzenden Olaf Koch an der Spitze einschließen.

EP Global Commerce ist ein relativ junges Unternehmen, das dem Slowaken Patrik Tka und dem Tschechen Daniel Katinsky gehört. Das Duo hav EP Global Commerce eigens für den Kauf der Metro-Anteile gegründet. Die beiden sind in Deutschland weitgehend unbekannt, in ihren Heimatländern dagegen durch Investments in der Energiebranche und im Private Banking sehr wohl. An der neu gegründeten Gesellschaft hält Ketinsky den Angaben zufolge 53 Prozent, Tka die restlichen Anteile.

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