Fast 7000 Deutsche im Visier, es geht um Milliarden Groß-Razzia bei Credit-Suisse-Kunden

Düsseldorf/Basel · Steuerfahnder haben laut einem Medienbericht bundesweit Hausdurchsuchungen bei deutschen Kunden der Schweizer Großbank Credit Suisse vorgenommen. Grund seien neue Erkenntnisse über Scheinversicherungen, sogenannte Bermuda-Produkte. Knapp 7000 Deutsche sind betroffen, es geht um mehrere Milliarden Euro.

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Foto: dpa, Julian Stratenschulte

Mit denen sollen Milliarden von Euro am deutschen Fiskus vorbeigeschleust worden seien. Das berichtet das "Handelsblatt" vom Mittwoch. Der Sprecher von Credit Suisse, Marc Dorsch, sagte der Zeitung, die Bank habe Kunden geraten, Steuerexperten hinzuzuziehen, um gegebenenfalls eine Selbstanzeige vorzunehmen.

Anlagebeträge von rund 500.000 Euro

Unter Berufung auf Bankkreise berichtete das "Handelsblatt", rund 7000 Kunden seien betroffen, die meisten davon Deutsche. Die Höhe der unversteuerten Gelder schätzten Beteiligte demnach auf mehrere Milliarden Euro. Fahnder berichteten der Zeitung zufolge, es gehe im Schnitt um Anlagebeträge von rund 500.000 Euro.

Bei den Scheinversicherungen handle es sich um Produkte der Credit Suisse Life mit Sitz auf Bermuda. Insider hätten berichtet, die Bank habe normale Konten als steuerfreie Versicherungen getarnt und so den Fiskus betrogen. Banksprecher Dorsch sagte dem Blatt, der Kunde habe "unterschrieben, dass er die Steuersituation selber klären muss". Die entsprechenden Produkte würden deutschen Kunden nicht mehr angeboten, fügte er hinzu.

"Keine Angaben"

Laut "Handelsblatt" gelangten "verfängliche Daten über ein Leck innerhalb der Bank an die deutschen Steuerfahnder". Dazu könne Credit Suisse "keine Angaben machen", sagte Dosch. Der Zeitung zufolge werden die Ermittlungen über die Steuerfahndung Wuppertal koordiniert. Nordrhein-Westfalens Finanzminister Norbert Walter-Borjans habe die Angaben bislang weder bestätigen noch dementieren wollen.

(dpa/afp)
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