USA Größten Baufinanzierer kommen in staatliche Obhut

Washington (RPO). Die beiden größten Baufinanzierer der USA, Fannie Mae und Freddie Mac, werden wegen ihres drohenden Bankrotts in staatliche Obhut genommen. Damit solle noch größere Unruhe auf den amerikanischen und den weltweiten Finanzmärkten vermieden werden, sagte Finanzminister Henry Paulson am Sonntag in Washington. Die Vorstandsvorsitzenden der beiden Hypothekengiganten werden abgelöst.

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Die beiden Unternehmen seien "so groß und so mit dem Finanzsystem verwoben, dass das Scheitern eines der beiden große Unruhe auf unseren Finanzmarkt hier und in der ganzen Welt auslösen würde", sagte Paulson. Ein Bankrott wäre für die amerikanischen Steuerzahler teurer als die Rettungsaktion, warnte Paulson. Dieser würde sich negativ auf die Kreditvergabe für Privatleute und die Wirtschaft auswirken.

Die Institute sollten mindestens ein Jahr staatlich geführt werden, sagte der Vorsitzende des Finanzausschusses im Repräsentantenhaus, Barney Frank. In dieser Zeit solle dann überlegt werden, ob die Banken weiter staatlich bleiben oder völlig neu geordnet werden sollen. Letztlich sei dies Sache der nächsten Regierung, erklärte Paulson. "Heute besteht Konsens darüber, dass sie in der jetzigen Form nicht weitermachen konnten." Die Hypothekengiganten sollen ihre Geschäftstätigkeit angesichts der angespannten Marktlage nicht einstellen müssen, sondern dürfen sie sogar weiter ausbauen.

Neuer Chef von Fannie Mae soll Herb Allison werden, der zuvor in leitender Position bei Merrill Lynch war. David Moffett, der von US Bancorp kommt, soll das Ruder bei Freddie Mac übernehmen. Die bisherigen Chefs Daniel Mudd und Richard Syron sollen zunächst in beratender Funktion weiter in den Unternehmen bleiben.

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Die Lage der beiden Institute spitzte sich am Freitag nach Presseberichten über dringend benötigte staatliche Finanzhilfen zu. Die Aktie von Fannie Mae brach um 24 Prozent ein, Freddie Mac verloren 19 Prozent.

(ap)
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