Müllmännern mit Haft gedrohrt Griechen planen Megastreik gegen Sparpolitik

Athen (RPO). In Griechenland sind für Mittwoch und Donnerstag die größten Streiks seit Beginn der Schuldenkrise geplant. Die Gewerkschaften wollen mit dem 48-stündigen Ausstand das Land lahmlegen und ihren Protest gegen die Sparpläne der Regierung zum Ausdruck bringen.

Ausschreitungen bei Protesten in Athen
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Ausschreitungen bei Protesten in Athen

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Dieses Mal wollen sich noch mehr Berufsgruppen anschließen: Auch Geschäfte wie Bäckereien sollen geschlossen bleiben.

Zeitgleich bis Donnerstag berät das Parlament in Athen über ein neues Sparprogramm. Die Debatte begann am Dienstag. Ministerpräsident Giorgos Papandreou hatte sein Volk zuletzt zur Einigkeit aufgerufen.

Das Sparpaket müsse beschlossen werden, damit es Griechenland aus der Krise schaffen könne. "Jeder muss seiner Verantwortung gerecht werden", sagte der Regierungschef zum Wochenbeginn.

Trotz des Unmuts der Bevölkerung dürften die neuen Maßnahmen - Steuererhöhungen, Lohnkürzungen und Stellenstreichungen im öffentlichen Dienst - mit der Mehrheit der sozialistischen Regierung auf den Weg gebracht werden. Griechenland muss harte Spar- und Reformauflagen erfüllen, um Hilfen von EU und Internationalem Währungsfonds zu beanspruchen.

Das Land steckt seit Jahren tief in der Rezession. Die Staatsverschuldung beläuft sich auf 162 Prozent der Wirtschaftsleistung. Beim EU-Gipfel am Sonntag in Brüssel soll eine Strategie für das weitere Vorgehen in der Schuldenkrise vorgestellt werden.

Streikende Müllmänner wieder an die Arbeit beordert

Die griechische Regierung hat am Dienstag von ihren Notstandsvollmachten gebrauch gemacht und die streikenden Müllmänner an die Arbeit zurückbeordert.

Ministerpräsident Papandreou erließ einen selten angewendeten Mobilisierungsbefehl, um die streikenden Müllarbeiter dazu zu bringen, den Müll, der sich seit 17 Tagen auf den Straßen Athens auftürmt, zu entsorgen.

In wie weit die Müllmänner dieser Order nachkommen, blieb zunächst unklar. Sollten sie dies nicht tun, droht ihnen sogar ein Gefängnisaufenthalt.

(RTR/csr)
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