„Greenwashing“-Vorwürfe Deutsche Bank tauscht nach Razzia bei DWS deren Chef aus

Frankfurt am Main · Die Firmenzentralen der Deutschen Bank und ihrer Tochter DWS wurden am Dienstag durchsucht. Ermittler verdächtigen Vermögensverwalter des Greenwashings. Nun wurde ein Personalwechsel angekündigt.

 Die Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main wurde durchsucht.

Die Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main wurde durchsucht.

Foto: AP/Michael Probst

Kurz nach den Durchsuchungen bei der Deutschen Bank sowie ihrer Fondstochter DWS wegen Greenwashing-Verdachts hat das Finanzinstitut die Ablösung von DWS-Chef Asoka Wöhrmann bekanntgegeben. Wöhrmann soll am 10. Juni vom bisherigen Leiter der Unternehmenskunden-Sparte, Stefan Hoops, beerbt werden, wie der Konzern in der Nacht zum Mittwoch mitteilte. Die Trennung von Wöhrmann erfolgte laut Deutscher Bank im „Einvernehmen“.

Staatsanwaltschaft und Finanzaufsichtsbehörde Bafin hatten am Montag die Gebäude der Bank und ihres Tochterunternehmens in Frankfurt am Main durchsucht. Dabei geht es um die Vermarktung sogenannter grüner Finanzprodukte - sie sollen als nachhaltiger verkauft worden sein als sie tatsächlich waren. Hintergrund ist demnach ein Hinweis einer früheren DWS-Managerin, die sich im vergangenen Jahr an die zuständigen Behörden in den USA gewandt hatte.

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank und Aufsichtsratsvorsitzende der DWS, Karl von Rohr, erklärte, dass Wöhrmann „großen Anteil am Erfolg unserer Vermögensverwaltung in den vergangenen Jahren“ hatte. Hoops wiederum bringe „die nötige strategische Weitsicht, die Digitalisierungsexpertise und das Führungsgeschick“ für dessen Nachfolge mit. Auf Hoops alten Posten an der Spitze der Unternehmensbank rückt der bisher für das Asiengeschäft zuständige Brite David Lynne.

(dni/dpa/Reuters)
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