"Blockade einer sauberen Zukunft" Greenpeace: Strom-Riesen tun zu wenig

Berlin (RPO). Die Umweltorganisation Greenpeace hat den vier großen Energieversorgern in Deutschland bei der Vorstellung einer neuen Studie mangelndes Interesse an Ökostrom-Investitionen vorgeworfen.

Protestrepublik: Bekämpfte Energieprojekte in Deutschland
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Foto: dapd

Entgegen öffentlichen Beteuerungen habe sich in den vergangenen Jahren wenig getan und auch in Zukunft bleibe der Ökostrom-Anteil bescheiden, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Studie im Auftrag der Organisation.

Derzeit stamme gerade einmal 0,5 Prozent etwa des Stroms aus Wind oder Sonne von den vier Stromriesen Eon, RWE, Vattenfall und EnBW. "Ob nun aus Gründen der Machterhaltung oder weil sie einfach nicht an den Umschwung glauben wollen: So blockieren die vier Großkonzernen den Umstieg Deutschlands in eine sichere, saubere und klimafreundlichere Zukunft", sagte Greenpeace-Energieexperte Karsten Smid.

Die Studie des "Instituts für Ökologische Wirtschaftsforschung" (IÖW) besagt, dass in den kommenden Jahren Eon etwa 13 Prozent der Investitionen in erneuerbare Energien leiten will und RWE 20 Prozent. Das sei aber zu wenig, um bis 2020 den deutschen Anteil von 35 Prozent Ökostrom zu erreichen, heißt es in der Studie.

Allerdings wollen die Konzerne, die bislang vor allem auf Kohle und Atomkraft setzten, in den nächsten Jahren die Windkraft auf hoher See ausbauen. Dafür ist großer Kapitaleinsatz erforderlich, den praktisch nur Großkonzerne leisten sollen. Offshore-Strom soll bis 2020 der wesentliche Treiber des Ökostrom-Ausbaus in Deutschland sein.

(RTR/csi)
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