Quartalszahlen Google startet mit Milliardengewinn ins Geschäftsjahr

Mountain View · Beim Internet-Giganten Google läuft die Geldmaschine weiter. Auch wenn die Quartalszahlen unter dem Druck des starken Dollar schwächer als erwartet ausfallen, legen Umsatz und Gewinn deutlich zu. Analysten sehen aber steigende Wachstumsrisiken für den Konzern.

 Googles Umsatz kletterte um zwölf Prozent auf 17,3 Milliarden Dollar.

Googles Umsatz kletterte um zwölf Prozent auf 17,3 Milliarden Dollar.

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Der US-Internetriese Google kann sich über einen Anstieg seiner Werbeeinnahmen freuen. Dank der Mehreinnahmen stieg der Reingewinn im ersten Quartal 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um vier Prozent auf 3,59 Milliarden Dollar (3,34 Milliarden Euro), wie Google am Donnerstag in New York mitteilte. Der Umsatz stieg demnach um zwölf Prozent auf 17,3 Milliarden Dollar. Belastet wurde die Unternehmensbilanz allerdings durch den derzeit starken Dollar. Wäre der Kurs nicht derart gestiegen, hätte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr sogar um 17 Prozent zugelegt, erklärte Finanz-Chef Patrick Pichette.

Werbung macht das Gros der Google-Einnahmen aus. Sie stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zehn Prozent. Damit erfüllte Google allerdings nicht die Erwartungen der Wall Street und schnitt im Vergleich zu Facebook schwach ab. Das Online-Netzwerk hatte diese Woche ein Plus seiner Werbeeinnahmen von 46 Prozent vermeldet. Die Google-Aktie legte im nachbörslichen Handel dennoch um zwei Prozent auf 558,06 Dollar zu.

Zuwachs bei Cloud-Diensten

Einen deutlichen Gewinnrückgang musste hingegen der IT-Riese Microsoft vermelden. Im ersten Quartal sank der Gewinn um zwölf Prozent auf 4,985 Milliarden Dollar, wie das US-Unternehmen in San Francisco mitteilte. Der Umsatz stieg im gleichen Zeitraum um sechs Prozent auf 21,7 Milliarden Dollar.

Microsoft-Chef Satya Nadella, der den Posten vor einem Jahr übernommen hatte, wies auf die Zuwächse bei den Cloud-Diensten hin, mit denen Daten außerhalb des eigenen Computers ins Internet ausgelagert werden können. Die Einnahmen durch die kommerzielle Cloud-Nutzung seien im Vergleich zum Vorjahr um 106 Prozent gestiegen. Die Einnahmen mit dem Windows-Betriebssystem - lange Zeit wichtigste Säule des Unternehmens - sanken hingegen um 19 Prozent.

Quartalsverlust bei Amazon

Microsoft-Finanzchefin Amy Hood erklärte, die Quartalsergebnisse offenbarten große "Finanzdisziplin" und eine "positive Auswirkung unserer Investitionen in Schlüsselwachstumsbereiche". Microsoft passt sich derzeit mit einem Umbauplan den Umwälzungen in der Branche an. Dazu zählt die Integration des Handyherstellers Nokia, den Microsoft vergangenes Jahr gekauft hatte.

Mit größeren Schwierigkeiten hat der Internethändler Amazon zu kämpfen. Er vermeldete am Donnerstag in New York einen Quartalsverlust von 57 Millionen Dollar. Vor einem Jahr hatte Amazon noch 108 Millionen Dollar Gewinn gemacht. Ermutigend sind immerhin die Ergebnisse des neuen Cloud-Dienstes von Amazon. Die Einnahmen des Tochterunternehmens AWS stiegen den Angaben zufolge im ersten Quartal 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 49 Prozent auf 1,57 Milliarden Dollar.

(dpa/AFP)
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