Unternehmen sieht aber keinen Verstoß gegen Schweigepflicht Google: "Playboy"-Interview sorgt für Wirbel

Mountain View (rpo). Kurz vor dem Börsengang der US-Suchmaschine Google hat ein "Playboy"-Interview der Firmengründer Larry Page und Sergey Brin für Aufregung gesorgt. Auf seiner Website zum Börsengang nennt Google die wiedergegebenen Aussagen als Risiko, weil damit möglicherweise gegen die im Aktiengesetz vorgeschriebene Schweigeperiode verstoßen worden sein könnte.

Dann könne Google verpflichtet werden, ausgegebene Aktien während eines Jahres zum ursprünglichen Preis zurückzukaufen. Allerdings stammten die verwendeten Aussagen bereits aus dem April, betonte Google. Dies sei vor der Anmeldung des Börsengangs gewesen und stelle deshalb aus Sicht des Unternehmens keinen Verstoß gegen geltendes Recht dar.

Das "Wall Street Journal" hatte am Freitag in seiner Online-Ausgabe auf die Passage im Google-Börsenprospekt hingewiesen, die ebenso nachträglich eingefügt wurde wie der "Playboy"-Artikel unter dem Titel "Google Guys" ("Die Google-Jungs") im Anhang. Der Zeitung zufolge untersucht die US-Börsenaufsicht den Fall, hat aber noch keine Entscheidung getroffen.

Google forderte die Aktionäre in der Risikobeschreibung auf, die Aussagen von Page und Brin in dem Männermagazin nicht isoliert zu betrachten, sondern sich auf den umfangreichen Börsenprospekt zu stützen, der alle Risiken aufführe. Insbesondere weist Google darauf hin, dass Aussagen zu dem Gratis-E-Mail-Dienst Gmail, dieser stelle weit mehr Speicherplatz zur Verfügung als Konkurrenten, inzwischen überholt seien. Falsch sei, dass Google nur tausend Mitarbeiter habe. Inzwischen seien es 2292. Die Angabe in dem Artikel unter Berufung auf eine unabhängige Marktforschungsfirma, dass 65 Millionen Menschen in den USA täglich Google nutzten, sei nicht zutreffend, sondern beschreibe eher die monatliche Nutzerzahl.

(afp)
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