Politiker von CDU und SPD dafür Glühbirnen-Verbot immer wahrscheinlicher

Köln/Berlin (RPO). Nach dem geplanten Glühbirnen-Verbot in Australien machen sich auch deutsche Politiker für eine entsprechende Regelung stark. Der Parlamentarische Staatssekretär im Verbraucherschutzministerium, Peter Paziorek (CDU), will Energiesparlampen in Deutschland zur Pflicht machen. Die Naturschutzorganisation BUND ist gegen ein Verbot per Gesetz.

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Köln/Berlin (RPO). Nach dem geplanten Glühbirnen-Verbot in Australien machen sich auch deutsche Politiker für eine entsprechende Regelung stark. Der Parlamentarische Staatssekretär im Verbraucherschutzministerium, Peter Paziorek (CDU), will Energiesparlampen in Deutschland zur Pflicht machen. Die Naturschutzorganisation BUND ist gegen ein Verbot per Gesetz.

"Wenn Übergangsfristen für den Mittelstand und die Verbraucher gewahrt werden, unterstütze ich das", sagte Paziorek dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Paziorek fügte hinzu: "Grundsätzlich ist die technologische Erneuerung in der ganzen Breite notwendig. Dazu gehören auch viele kleine Schritte."

Auch SPD-Vorstandsmitglied Hermann Scheer nannte ein Glühbirnen-Verbot in Deutschland "überfällig, denn so eine Maßnahme würde in wenigen Jahren ein bis zwei Atomkraftwerke einsparen".

Eine Sprecherin des Ministeriums betonte allerdings, Paziorek habe sich "als Abgeordneter geäußert". Das Verbraucherschutzministerium wolle zu diesem Thema nicht Stellung beziehen, da ein Glühbirnen-Verbot in die Zuständigkeit des Umweltministeriums falle.

Die Naturschutzorganisation BUND lehnt ein Verbot von herkömmlichen Glühbirnen in Deutschland ab. Das führe dazu, dass intakte Glühlampen weggeworfen würden, sagte ein Sprecher der Organisation am Mittwoch der Nachrichtenagentur ddp in Berlin. Dadurch würden Ressourcen vergeudet und "ein riesengroßer Abfallberg" erzeugt.

Der BUND befürworte zwar eine stärkere Verbreitung von Energiesparlampen. Das solle allerdings durch Aufklärung erreicht werden, sagte der Sprecher weiter. Das in Australien geplante Glühbirnen-Verbot sei "ein symbolischer Akt". Die Organisation verwies darauf, dass Australien bisher noch nicht das Kyoto-Protokoll unterzeichnet habe.

(afp)
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