Opel nicht betroffen General Motors streicht 30.000 Stellen

Detroit/Rüsselsheim (rpo). General Motors (GM) will sein Nordamerikageschäft gründlich sanieren und dafür deutlich mehr Arbeitsplätze streichen als bislang angekündigt. Von 2005 bis 2008 sollen rund 30.000 Stellen in der Produktion beim weltgrößten Autohersteller wegfallen, teilte der US-Konzern in Detroit mit. Die deutsche Tochter Opel soll davon nicht betroffen sein.

Im Juni hatte GM noch von 25.000 Stellen gesprochen. Zudem sollen zwölf Werke stillgelegt werden. Der Personalabbau soll laut GM zum Teil über die Nicht-Besetzung frei werdender Stellen sowie vorzeitigen Ruhestand erreicht werden. Über eine Vorruhestandsregelung soll in Kürze mit den Gewerkschaften verhandelt werden. Zur Höhe möglicher Abfindungen teilte GM nichts mit. Die zur Disposition stehenden 30 000 Stellen entsprechen rund neun Prozent der weltweiten GM-Belegschaft.

Insgesamt sollen deutlich weniger Autos gebaut werden. Die Montagekapazitäten von GM North America würden bis Ende 2008 um rund eine Million Einheiten reduziert, sagte GM-Chef Rick Wagoner. Damit würde sie bei 4,2 Millionen Autos liegen. Gegenüber 2002 wären das 30 Prozent weniger. 2004 verkaufte GM rund neun Millionen Fahrzeuge, muss aber nun bereits seit einigen Quartalen einen stetigen Rückgang des Marktanteils in den USA hinnehmen.

Wagoner zufolge sollen die Betriebskosten in Nordamerika bis Ende 2006 um sechs Milliarden Dollar (rund 5,1 Milliarden Euro) reduziert werden. Bisher hatte GM eine Senkung der Kosten um fünf Milliarden Dollar angestrebt. Die Materialkosten will der Autohersteller um eine Milliarden Dollar senken. Somit seien nun Einsparungen bis Ende 2006 von insgesamt sieben Milliarden Dollar geplant. Ziel sei es, das Nordamerikageschäft sobald wie möglich nachhaltig in die Gewinnzone zurückzubringen.

Bei der GM-Tochter Opel soll unterdessen das Ende 2004 beschlossene Sparprogramm weiter umgesetzt werden, wie Opel-Sprecher Ulrich Weber sagte. Es gebe keine Anzeichen, dass Änderungen geplant seien. GM hatte sich dabei zum Ziel gesetzt, in Deutschland rund 10 000 Arbeitsplätze abzubauen. Nach den Planungen sollen davon rund 6000 Beschäftigte über Abfindungen Opel verlassen.

An den Standorten Kaiserslautern und Rüsselsheim sei der Arbeitsplatzabbau über Abfindungen weitgehend abgeschlossen, sagte Weber. Am Standort Bochum müssten noch etwa 800 Jobs gestrichen werden. Weitere rund 2000 Beschäftigte würden das Unternehmen bis 2008 über Altersteilzeitverträge verlassen. Nochmals 1200 Beschäftigte würden über die Ausgliederung von Firmenteilen, wie etwa der Lagerhaltung, weggehen.

Bereits im Juni hatte GM angekündigt, in den USA mehrere Werke schließen und die Aufwendungen für die Gesundheitsvorsorge der Mitarbeiter kürzen zu wollen. Die Verluste des Konzerns im Automobilgeschäft hatten sich im dritten Quartal weltweit auf 1,6 Milliarden Dollar nach 0,2 Milliarden Dollar im Vorjahr ausgeweitet.

(afp)
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