Über 15 Milliarden Dollar General Motors bekommt Sofortkredit
New York (RPO). General Motors erhält nach seinem Insolvenzantrag einen staatlichen Sofortkredit über 15 Milliarden Dollar. Bei den Bemühungen um eine Rettung des Automobilkonzerns sei Zeit von kritischer Bedeutung, sagte Insolvenzrichter Robert Gerber am Montag bei der Bewilligung der Finanzhilfe. Damit soll innerhalb der nächsten drei Wochen der Umbau des Konzerns vorangetrieben werden.
Insgesamt sollen 33,3 Milliarden Dollar an staatlichen Mitteln für die Rettung des insolventen Industrieunternehmens bereitgestellt werden. Über die Bewilligung der weiteren Mittel will der Insolvenzrichter am 25. Juni entscheiden. Für den 30. Juni setzte er eine Anhörung über den geplanten Verkauf von Vermögenswerten und Unternehmensteilen an. Der Zeitplan setzt außerdem eine Frist für mögliche Einwände von Gläubigern bis zum 19. Juni.
Das Insolvenzverfahren für General Motors folgt damit einem ähnlichen Schema wie das bereits Anfang Mai eingeleitete Verfahren für Chrysler. In diesem Fall genehmigte der Insolvenzrichter am Sonntagabend einen Verkauf der meisten Chrysler-Vermögenswerte an den italienischen Fiat-Konzern.
GM-Anwalt Harvey Miller sagte, das Insolvenzverfahren solle so schnell wie möglich vorangetrieben werden. "Wenn es eine Erholung von Wert geben sollen, dann ist es absolut wichtig, dass ein Verkauf so bald wie möglich stattfindet." Kein Verbraucher wolle ein Auto kaufen, wenn der Hersteller mit dem völligen Bankrott konfrontiert sei.
Der Umstrukturierungsplan für GM sieht vor, dass der Großteil der Vermögenswerte in ein neues Unternehmen ausgelagert wird. Die US-Regierung soll 60 Prozent davon übernehmen, die kanadische Regierung 12,5 Prozent. 17,5 Prozent gehen an die Automobilarbeitergewerkschaft UAW und 10 Prozent an die Inhaber von Firmenanleihen der bisherigen GM. Es wird erwartet, dass der Umbau 21.000 Arbeitsplätze kosten wird, das ist rund ein Drittel der Belegschaft.
GM-Tochter in China hält sich für nicht betroffen
Die Tochtergesellschaft von General Motors in China ist nach Darstellung ihres Präsidenten Kevin Wale von der Insolvenz des Mutterkonzerns nicht betroffen. "Unsere Betrieb ist getrennt, profitabel und gut finanziert und wir erzeugen unsere eigenen Mittel für künftige Investitionen", sagte Wale am Dienstag in Peking. So sei in den nächsten fünf Jahren die Eröffnung eines weiteren Werks geplant. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres verkaufte GM China 670.000 Fahrzeuge, 33 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum.