Lokführergewerkschaft GDL leitet im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn Schlichtung ein
Berlin · Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn setzt die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ein Schlichtungsverfahren in Gang. Die Tarifverhandlungen erklärte die GDL damit für gescheitert.
Die Deutsche Bahn und die GDL hatten im vergangenen Jahr eine Vereinbarung geschlossen, wonach die Lokführergewerkschaft künftig erst ein Schlichtungsverfahren durchlaufen muss, bevor Streiks möglich sind. Bahnfahrer müssen zunächst also keine Arbeitsniederlegungen befürchten. Aufgrund der "dauerhaften Verweigerungshaltung" des Unternehmens erklärte die Gewerkschaft die Tarifverhandlungen für gescheitert, teilte GDL-Chef Claus Weselsky am Freitag mit. "Nun sind die Schlichter aufgerufen, eine gute Lösung für die Beschäftigten zu erarbeiten."
Die Vereinbarung sieht vor, dass die Schlichtung auch einseitig ausgerufen werden kann. Beide Seiten müssen demnach einen Schlichter benennen. Die Deutsche Bahn kündigte an, dies "in den nächsten Tagen" zu tun. Eine Sprecherin wies zudem die Vorwürfe der Gewerkschaft zurück. Das Vorgehen der GDL, während laufender Gespräche die Verhandlungen für gescheitert zu erklären, sei "nicht vom ernsthaften Willen geprägt, am Verhandlungstisch zu einer Lösung zu kommen". Sie betonte, dass der Konzern zu insgesamt 66 Forderungen der GDL "viele Angebote" gemacht und auch einen Praxistest für Vorschläge der Gewerkschaft zugesagt habe.