GDL-Chef Claus Weselsky "Wir haben mehr Geld als die Reisenden sich wünschen"

Berlin · Die GDL demonstriert Stärke im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn. Gewerkschaftschef Claus Weselsky hebt die Fähigkeit zu weiteren Streiks hervor.

Das ist Claus Weselsky: Lokführer, CDU-Mitglied, Gewerkschafter
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Foto: dpa/Carsten Koall

In der Streikkasse der GDL sei mehr Geld "als das Management der Deutschen Bahn und die Reisenden sich wünschen", sagte Weselsky der "Bild"-Zeitung.

Wenn das Prinzip der Tarifautonomie gewahrt bleibe, sei seine Gewerkschaft aber zu einem schnellen Ende der Arbeitsniederlegungen bereit. Die Tarifautonomie für Einzelgewerkschaften sei die "Grundlage, dass wir als Berufsgewerkschaft weiterhin für alle unsere Mitglieder Tarifverträge auch tatsächlich abschließen".

Gleichzeitig zeigt sich Weselsky erneut bereit, Forderungen wie den prozentualen Lohnzuwachs und die Arbeitszeitenregelungen in einem Schlichtungsverfahren zu verhandeln. Eine baldige Einigung sei wichtig. "Denn jeder Streiktag ohne Lösung ist einer zu viel", sagte Weselsky der "Bild".

Die Deutsche Bahn habe mit ihrem Kurs im Tarifstreit bereits 400 Millionen Euro "verbrannt", die nun bei der Instandhaltung von Schienen, Brücken und Straßen fehlten.

Im aktuellen Tarifstreit mit der Bahn streiken die GDL-Mitglieder bereits zum neunten Mal: Seit Dienstagnachmittag wird der Güterverkehr bestreikt, seit Mittwochfrüh ist auch der Personenverkehr betroffen.

Ein Enddatum des Ausstands nannte die Gewerkschaft nicht; es soll 48 Stunden im Voraus mitgeteilt werden. Allerdings kündigte die Gewerkschaft an, dass dieser Streik länger als der vorherige dauern werde, bei dem Anfang Mai die Arbeit sechs Tage lang niedergelegt worden war.

Damit dürfte der Streik die Bahnreisenden auch am Pfingstwochenende treffen. Parallel zu den Arbeitsniederlegungen trafen sich Vertreter von GDL und Bahn zu vertraulichen Gesprächen über eine Schlichtung im festgefahrenen Tarifkonflikt.

(AFP)
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