Zeitungsbericht Gazprom will bei deutschen Stadtwerken einsteigen

Berlin (rpo). Der russische Energieriese Gazprom steht offenbar vor einem Einstieg in den deutschen Markt. Der Erdgaskonzern plant einem Zeitungsbericht zufolge, sich an deutschen Stadtwerken zu beteiligen. Später solle ein eigenes Vertriebsnetz in Deutschland aufgebaut werden.

Der weltgrößte Erdgasproduzent wolle sich direkt an Stadtwerken beteiligen, berichtet die "Welt am Sonntag". Man wolle in das Geschäft mit Endkunden "an deren Gasherd" einsteigen, sagte ein Vertrauter des Gazprom-Chefs Alexei Miller in Moskau der Zeitung.

Gespräche mit mehreren deutschen Stadtwerken seien bereits geführt worden. "Wir wissen, dass Gesprächsbereitschaft besteht", sagte Sven Becker, Geschäftsführer des Aachener Energieverbundes Trianel, eines Zusammenschlusses von rund 30 Stadtwerken. Allerdings habe es keine direkten Kontakte gegeben. Kooperationen mit den Russen seien aber möglich: "Wir sind daran interessiert, Importverträge abzuschließen", sagte Becker.

Unter anderem hat Gazprom laut Zeitung Interesse an den Stadtwerken Leipzig. Dort will SPD-Oberbürgermeister Burkhard Jung Anteile an dem kommunalen Unternehmen verkaufen. Noch hat er keine Mehrheit für diesen Kurs im Stadtrat. Doch Gespräche mit möglichen Interessenten, darunter auch Gazprom, würden schon geführt, schreibt das Blatt. Die Russen hielten bereits fünf Prozent an der Leipziger Verbundnetz Gas AG.

(afp)
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