Angeschlagene Warenhaus-Kette CDU-Wirtschaftsrat lehnt Staatshilfen für Galeria Karstadt Kaufhof ab

Berlin · Schon vor der Corona-Pandemie hatte der Warenhauskonzern finanzielle Schweirigkeiten. Nicht zuletzt deshalb hats sich der Wirtschaftsrat der CDU gegen weitere Staatshilfen für Galeria Karstadt Kaufhof ausgesprochen.

Eine Kaufhof Filiale in Köln (Symbolbild).

Eine Kaufhof Filiale in Köln (Symbolbild).

Foto: dpa/Oliver Berg

„Das Unternehmen war bereits vor der Corona-Pandemie für jeden sichtbar in Schwierigkeiten geraten“, sagte der Generalsekretär des Wirtschaftsrats, Wolfgang Steiger, der Zeitung „Welt“. „Es ist nicht einzusehen, weshalb der Staat jetzt mit Steuergeldern das Geschäftsmodell eines kriselnden Kaufhausriesen sichern sollte, während mittelständische Marktteilnehmer mit gesundem Geschäftsmodell genauso vom Lockdown betroffen waren, aber bei den Hilfen oftmals durchs Raster gefallen sind.“

Galeria Karstadt Kaufhof hatte bereits Anfang des Jahres vom staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) ein Darlehen von bis zu 460 Millionen Euro erhalten. Die letzte große deutsche Warenhauskette hatte allerdings dann Ende April angedeutet, bei anhaltendem Lockdown seien weitere finanzielle Mittel nötig. Zwar startet inzwischen nach dem Ende des jüngsten Lockdowns auch der Einzelhandel wieder neu. Aber nach offiziell nicht bestätigten Medienberichten verhandelt die Warenhauskette über ein weiteres staatliches Hilfspaket. Eine Stellungnahme des Unternehmens war am Montagabend zunächst nicht zu erhalten.

Die Corona-Krise hatte das ohnehin angeschlagene Unternehmen stark getroffen. Der auch von der Online-Konkurrenz bedrängte Branchenriese mit noch rund 17.000 Beschäftigten hat bereits zahlreiche Filialen geschlossen. Bereits während des ersten Lockdowns im April vergangenen Jahres hatte der Konzern Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen. Erst Ende September hatte er das Insolvenzverfahren abgeschlossen. Es sollte dem letzten verbliebenen deutschen Warenhauskonzern eigentlich durch die Schließung von mehr als 40 Filialen, den Abbau von rund 4000 Stellen und die Streichung von mehr zwei Milliarden Euro Schulden einen Neustart ermöglichen.

(felt/dpa)
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