Konzern wird zum Krankenhaus-Riesen Fresenius will Rhön-Klinikum kaufen

Bad Homburg · In Deutschland soll ein privater Krankenhaus-Riese entstehen: Der Gesundheitskonzern Fresenius hat am Donnerstag ein Übernahmeangebot für den Konkurrenten Rhön-Klinikum angekündigt.

 Fresenius möchte 53 Rhön-Kliniken übernehmen. Der Gesundheitskonzern würde so zu einem Krankenhaus-Riesen werden.

Fresenius möchte 53 Rhön-Kliniken übernehmen. Der Gesundheitskonzern würde so zu einem Krankenhaus-Riesen werden.

Foto: dpa, Frank Rumpenhorst

Die 53 Rhön-Kliniken sollen mit den Häusern der Fresenius-Tochter Helios zusammengeführt werden, kündigte das Unternehmen in Bad Homburg bei Frankfurt an. Helios ist bereits nach der Übernahme der Damp-Gruppe in Schleswig-Holstein der größte private Klinikbetreiber in Deutschland.

Fresenius bietet für jede Rhön-Aktie 22,50 Euro und damit rund 50 Prozent mehr als den aktuellen Kurs. Rhön-Gründer Eugen Münch, der gemeinsam mit seiner Frau 12,45 Prozent an der Rhön-Klinikum AG hält, ist laut Mitteilung mit dem Geschäft einverstanden und will auch den übrigen Aktionären die Annahme empfehlen. Die Übernahme kommt nur bei einem Angebot von 90 Prozent und einer Aktie zustande.

Mit der Fusion entstünde der mit Abstand größte private Klinikkonzern Deutschlands mit einem Umsatz von rund sechs Milliarden Euro. Der Dax-Konzern Fresenius will die Übernahme mit einem Kredit und einer Anleihe finanzieren. Bereits im zweiten vollen Jahr soll sich die Transaktion positiv auf den Gewinn pro Aktie auswirken.

Unterdessen hat das Unternehmen nach einem starken Jahresstart die Prognose für das Gesamtjahr erhöht. Im ersten Quartal 2012 legte der Umsatz um 13 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro zu, teilte der Konzern am Donnerstag in Bad Homburg mit. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 15 Prozent auf 661 Millionen Euro.

Das Konzernergebnis legte im ersten Quartal sogar um 18 Prozent auf 200 Millionen Euro zu. Inklusive eines steuerfreien sonstigen Beteiligungsertrags bei der Tochter Fresenius Medical Care sei das Konzernergebnis auf 230 Millionen Euro gestiegen. Die endgültigen Zahlen von Fresenius und Fresenius Medical Care sollen wie geplant am 3. Mai veröffentlicht werden.

Im Gesamtjahr 2012 soll das Konzernergebnis nun währungsbereinigt um 12 bis 15 Prozent steigen. Bisher war lediglich ein Plus von 8 bis 11 Prozent erwartet worden. Währungsbereinigt solle der Umsatz um 10 bis 13 Prozent zulegen. Dabei peile Fresenius das obere Ende der Spanne an. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen einen Umsatz von 16,52 Milliarden Euro und ein Konzernergebnis von 770 Millionen Euro verbucht.

(dpa)
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