Tarifkonflikt Fluglotsen wollen streiken

Frankfurt/Main (RPO). Unsichere Zeiten für Flugreisende: Nach der Rücknahme der Streikdrohung bei der Deutschen Lufthansa wollen nun die deutschen Fluglotsen streiken. Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) sehe "derzeit keine andere Möglichkeit", ihre Forderung gegenüber der Deutschen Flugsicherung (DFS) durchzusetzen, sagte GdF-Verhandlungsführer Dirk Vogelsang.

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Foto: dpa/Henning Kaiser

Zeitpunkt und Umfang möglicher Streiks stünden aber noch nicht fest, darüber werde in der kommenden Woche entschieden. Der Bundesvorstand der GdF habe einstimmig bei einer Enthaltung "einen Arbeitskampf" im Konflikt mit der Deutschen Flugsicherung beschlossen, teilte die Gewerkschaft mit. Die Entscheidung sei bereits am Donnerstagabend gefallen.

Mögliche Streiks wolle die GdF 24 Stunden vor Beginn ankündigen. Flugsicherung und Gewerkschaft hatten am Donnerstagabend die Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt. Im Zentrum der Auseinandersetzung stehen nach GdF-Angaben tarifliche Regelungen für einen sogenannten Belastungsausgleich für im operativen Dienst beschäftigte Fluglotsen. Dieser werde vor dem Hintergrund des sich ständig verändernden Flugaufkommens jährlich neu verhandelt.

Laut DFS hatte die Gewerkschaft an einigen Standorten trotz gesunkenem Verkehrsaufkommen auf eine Kürzung der Arbeitszeit bestanden, was zu einem höheren Personalbedarf geführt hätte. DFS-Arbeitsdirektor Jens Bergmann hatte am Donnerstag die Forderungen der Gewerkschaft als "nicht nachvollziehbar" bezeichnet und eine Rückkehr der Gewerkschaft an den Verhandlungstisch gefordert.

In Deutschland arbeiten nach GdF-Angaben rund 5500 Beschäftigte bei der Flugsicherung, davon rund 2400 Fluglotsen. Die Gewerkschaft vertritt nach eigenen Angaben rund 3200 Mitarbeiter.

(AFP/ddp/rm)
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