Urabstimmung Fluglotsen stimmen für unbefristeten Streik

Frankfurt/Main RPO). Mitten in der Ferienzeit haben sich die Fluglotsen in Deutschland für einen unbefristeten Streik ausgesprochen. Am Dienstag soll der Bundesvorstand darüber endgültig entscheiden.

Frankfurt/Main RPO). Mitten in der Ferienzeit haben sich die Fluglotsen in Deutschland für einen unbefristeten Streik ausgesprochen. Am Dienstag soll der Bundesvorstand darüber endgültig entscheiden.

Bei einer Urabstimmung votierten 95,8 Prozent der teilnehmenden Mitglieder der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) für einen Arbeitskampf, wie die GdF am Montag in Frankfurt mitteilte.

Ob es tatsächlich zum Ausstand kommt, ist jedoch noch unklar, da die Arbeitgeberseite am Wochenende ein neues Angebot unterbreitete, wie der GdF-Bundesvorsitzende Michael Schäfer sagte. Das Angebot werde erst am Dienstag geprüft.

Dann werde der GdF-Bundesvorstand über das Abstimmungsergebnis und das weitere Vorgehen entscheiden, danach könnte gestreikt werden. Die GdF werde jede Arbeitsniederlegung 24 Stunden vorher ankündigen. Damit könnte der Flugverkehr erstmals am Mittwoch zum Erliegen kommen.

Mitte Juni hatte die Gewerkschaft die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Flugsicherung (DFS) für gescheitert erklärt. Die Gewerkschaft vertritt mehr als 5000 tariflich Angestellte der DFS. Für sie verlangt die GdF 6,5 Prozent mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen.

Gehaltserhöhung von 6,5 Prozent gefordert

Zuletzt hatte die Gewerkschaft in der Tarifauseinandersetzung im April vergangenen Jahres einen Ausstand geplant. Aufgrund der schweren Beeinträchtigungen des Flugverkehrs durch die Vulkanasche aus Island hatte sie damals ihre Vorbereitungen jedoch ausgesetzt. Wenig später legten Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite ihren Streit bei. Einen unbefristeten Streik hat es bei der GdF eigenen Angaben zufolge noch nie gegeben.

Die Fluglotsen haben eine Gehaltserhöhung um 6,5 Prozent über zwölf Monate verlangt und stellen einige Zusatzforderungen. Das Unternehmen bietet eine Erhöhung der Tarifgehälter ab 1. August um jeweils 3,2 Prozent plus eine sofortige Einmalzahlung in Höhe von 0,8 Prozent des Bruttojahresgehalts vor. Ab 1. November 2012 würden die Gehälter dann um weitere zwei Prozent, mindestens aber in Höhe der Inflationsrate steigen.

(AFP/top)
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