Luftverkehr Warnstreik legt Flughafen Hamburg lahm

Stuttgart · An den Flughäfen in Stuttgart, Hamburg und Hannover hat das Sicherheitspersonal die Arbeit niedergelegt. Passagiere brauchen Geduld, der Streik soll den ganzen Montag andauern. In Hamburg ist die Abfertigung komplett zusammengebrochen.

 Ende Januar streikten Mitarbeiter am Flughafen Düsseldorf (hier im Bild), nun legte das Sicherheitspersonal an den Flughäfen in Hamburg, Hannover und Stuttgart die Arbeit nieder.

Ende Januar streikten Mitarbeiter am Flughafen Düsseldorf (hier im Bild), nun legte das Sicherheitspersonal an den Flughäfen in Hamburg, Hannover und Stuttgart die Arbeit nieder.

Foto: dpa, a axs

Wegen eines Warnstreiks des Sicherheitspersonals müssen Zehntausende Reisende an den Flughäfen in Stuttgart, Hamburg und Hannover mit Verzögerungen rechnen. Als erste legten am frühen Montagmorgen die Bediensteten am Airport in Stuttgart die Arbeit nieder. "Das bedeutet längere Wartezeiten bei der Abfertigung", sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Bernd Wuttig. Von dem ganztägigen Warnstreik sollten allein in Hamburg nach Angaben einer Flughafensprecherin rund 40 000 Passagiere betroffen sein. Auch am Flughafen Hannover sollten weniger Beschäftigte als sonst Passagiere, Gepäck und Waren kontrollieren.

Am Flughafen Hamburg kam die Abfertigung von Passagieren nach Angaben des Betreibers am Morgen praktisch zum Erliegen. Die Wartezeit vor den Kontrollstellen liege bei mehr als vier Stunden. Aufgrund des Rückstaus hätten die Terminals "ihre Kapazitätsgrenze" erreicht, alle Eingänge seien "aus Sicherheitsgründen" geschlossen.

"Passagiere werden dringend gebeten, nicht zum Flughafen zu kommen", teilte der Flughafen Hamburg mit. Fluggäste sollten Kontakt zu ihrer Fluglinie aufnehmen. Nach Angaben des Unternehmens haben die Gesellschaften in Erwartung des für 24 Stunden angesetzten Streiks mehr als 100 An- und Abflüge gestrichen.

Auch in Stuttgart müssen Fluggäste mit Verzögerungen von bis zu einer Stunde rechnen, wie ein Sprecher des Flughafens sagte. Nur einer von vier Terminals sei besetzt. Es seien zwar zusätzliche Arbeitskräfte engagiert worden, dennoch sollten Reisende auf Nummer sicher gehen und mindestens drei Stunden vor Abflug am Flughafen sein.

Hintergrund des Warnstreiks sind festgefahrene Tarifverhandlungen in der Sicherheitsbranche. Verdi will so den Druck auf die Arbeitgeber in Baden-Württemberg, Hamburg und Niedersachsen erhöhen. Die Gewerkschaft fordert je nach Bundesland und Beschäftigtengruppe 0,70 Euro bis 2,50 Euro mehr Lohn in der Stunde. Die Arbeitgeber bezeichneten die Warnstreiks als ungerechtfertigt.

Die drei bestreikten Flughäfen gehören zu den zehn größten Deutschlands. Sie fertigen täglich zusammen im Durchschnitt gut 80 000 Passagiere ab. Die Tarifverhandlungen betreffen nicht nur Mitarbeiter an Flughäfen, sondern das gesamte Wach- und Sicherheitspersonal. Dazu zählen auch Beschäftigte, die Firmengebäude und militärische sowie kerntechnischen Anlagen bewachen.

(dpa)
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