Verspätungsrekord am Flughafen 313 Nachtlandungen am Düsseldorfer Airport

Düsseldorf · Flugreisenden steht ein harter Sommer bevor. Es drohen Streiks in mehreren Ländern, die Airlines haben Wachstumsprobleme.

 Ein Flugzeug am Düsseldorfer Airport (Archiv).

Ein Flugzeug am Düsseldorfer Airport (Archiv).

Foto: dpa/Federico Gambarini

Reisende sollten in diesem Sommer früh zum Flughafen kommen. Diesen Schluss erlauben die aktuellen Entwicklungen im europäischen Luftverkehr und speziell am Airport Düsseldorf als größtem Flughafen des Landes. So kamen im Mai 313 Jets erst zwischen 23 und null Uhr sowie zwischen fünf und sechs Uhr früh an. Dies hat die Initiative „Bürger gegen Fluglärm“ berechnet. Der Flughafen bestätigt die Zahl. „Diese vielen Nachtlandungen sind unerträglich, sie lagen so hoch wie noch nie im Mai“, sagt Christoph Lange, Sprecher der Initiative. Der Airport erklärt, er sei mit der Lage nicht zufrieden. Eigentlich sollen alle Flugzeuge bis 23 Uhr landen, doch bei Verspätungen dürfen dies speziell Flugzeuge mit Düsseldorf als Heimatflughafen später tun.

Airlines wie Eurowings und Condor erklären die vielen sehr späten Landungen damit, dass Streiks in Frankreich, Griechenland oder Italien zu massenhaft Verspätungen in Europa führten. Außerdem habe es viele Gewitter gegeben. Das große Problem ist nun, dass in Italien und Frankreich bereits weitere Streiks drohen.

Gleichzeitig haben die Fluggesellschaften Schwierigkeiten damit, den Betrieb reibungslos abzuwickeln. Am vorvergangenen Samstag mussten Passagiere um sechs Uhr früh beim Düsseldorfer Marktführer Eurowings in weit mehr als 50 Meter langen Schlangen jeweils rund 30 Minuten warten, nur um Gepäck abzugeben. Eurowings erklärt das Problem damit, dass es wegen Flugausfällen sehr viele Umbuchungen gegeben habe. Es drohen weitere Probleme: Die Airline muss derzeit Dutzende weitere frühere Air-Berlin-Jets inklusive Besatzung integrieren.

An anderer Stellen sieht es besser aus.Ein erneutes Chaos bei den Sicherheitskontrollen wie im Sommer 2017 droht offenbar nicht. „Wir haben den Osterreiseverkehr gut bewältigt, nun hoffen wir auch auf einen guten Start in die Sommersaison“, sagt Peter Lange, Geschäftsführer der Sicherheitsfirma Kötter Securites, die die Sicherheitskontrollen am Flughafen Düsseldorf durchführt. Es sei seit 2017 gelungen, 150 weitere Mitarbeiter zu rekrutieren. Insgesamt steige die Belegschaft auf mehr als 1000 Männer und Frauen, von denen zu Spitzenzeiten bis zu 320 gleichzeitig im Einsatz seien. Zur Sicherheit habe er eine weitgehende Urlaubssperre für den Start der NRW-Sommerferien Mitte Juli verhängt, erklärt Lange. Die Gewerkschaft Verdi befürchtet dagegen weiter Engpässe bei den Flughafenkontrollen.

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