Künftiger Deutsche-Bank-Chef Fitschen räumt Fehler der Bank-Branche ein

Frankfurt/Main · Der künftige Deutsche-Bank-Chef Jürgen Fitschen hat schwere Versäumnisse in der Finanzbranche eingeräumt. Allerdings habe man aus den jüngsten Krisen Lehren gezogen und etwa den Eigenhandel - das Geschäftemachen auf eigene Rechnung - stark eingeschränkt.

 Jürgen Fitschen gibt zu, dass seine Branche in den letzten Jahren fehler gemacht hat.

Jürgen Fitschen gibt zu, dass seine Branche in den letzten Jahren fehler gemacht hat.

Foto: dapd

"Wer nur über eigene Profite und Renditen spricht, ohne den Wertschöpfungsbeitrag der Banken deutlich zu machen, kann nicht erwarten, dass die wirtschaftliche und gesellschaftliche Rolle der Banken verstanden wird", schreibt der Manager, der Deutschlands größte Bank ab Juni gemeinsam mit Anshu Jain führen wird, in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt".

"Für die Banken bleibt die Aufgabe, den Auftrag als Dienstleister in einer Marktwirtschaft wieder konsequent zur Richtschnur der eigenen Geschäfte zu machen und dazu auch draußen, in der Gesellschaft, Rechenschaft abzulegen", schreibt Fitschen.

Zugleich betont er: Eine funktionierende Finanzindustrie sei Voraussetzung für industrielle Wertschöpfung. Dabei sei es nicht nur legitim, sondern unverzichtbar für das Funktionieren einer Marktwirtschaft, dass Banken damit auch Geld verdienen wollten. Kritiker fordert Fitschen auf, nicht "in bequemen Schuldzuweisungen zu verharren". Die Finanzbranche habe aus den jüngsten Krisen Lehren gezogen und etwa den Eigenhandel - das Geschäftemachen auf eigene Rechnung - stark eingeschränkt.

(dpa)
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