Ermittlungen bei der Deutschen Bank Fitschen entging nur knapp einer Razzia

Berlin · Im Zuge der Ermittlungen um Steuerbetrug bei der Deutschen Bank sind Konzernchef Jürgen Fitschen und Finanzvorstand Stefan Krause einem Medienbericht zufolge nur knapp einer Razzia in ihren Privathäuser entgangen.

 Medienberichten zufolge ist Deutsche-Bank-Chef Fitschen knapp einer Razzia entgangen.

Medienberichten zufolge ist Deutsche-Bank-Chef Fitschen knapp einer Razzia entgangen.

Foto: dpa, Boris Roessler

Die Ermittler waren nach Informationen der "Bild"-Zeitung (Montagsausgabe) entschlossen, die Privathäuser mit einem massiven Polizeiaufgebot zu durchsuchen. Die Aktion sei den Top-Managern nur erspart geblieben, weil sie in letzter Minute volle Zusammenarbeit zugesichert hätten, heißt es in dem Bericht.

Die Deutsche Bank ist nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (Montag) von der britischen Steuerbehörde HMRC frühzeitig vor kriminellen Machenschaften beim Handel mit Verschmutzungsrechten gewarnt worden.

Das Geldinstitut habe es anschließend aber versäumt, intern durchzugreifen und derartige Geschäfte in den eigenen Reihen zu unterbinden. Das gehe aus den Akten der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt hervor, die gegen 25 Beschäftigte der Bank wegen Steuerbetrug, Geldwäsche und Vertuschung von Straftaten ermittelt. Das Institut war vergangene Woche von 500 Beamten durchsucht worden.

Bereits im Herbst 2009 habe die HMRC führende Vertreter der Deutschen Bank in London darauf hingewiesen, dass große Teile des Emissionshandels "mit Betrugskriminalität behaftet seien". Das Geldinstitut wickelt zahlreiche Geschäfte über seine Niederlassung in der britischen Hauptstadt ab.

Am vergangenen Mittwoch hatten rund 500 Fahnder unter anderem die Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main durchsucht. Bei den Ermittlungen geht es um Steuerhinterziehung beim Handel mit CO2-Zertifikaten.

Vier Bank-Manager sitzen seither in Untersuchungshaft. Eine Freilassung vor Weihnachten ist dem Bericht zufolge unwahrscheinlich. Aus Kreisen ihre Anwälte verlautete demnach, es sei nicht mit einem Haftprüfungstermin vor dem 27. Dezember zu rechnen.

(AFP/dpa/nbe/csi)
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