Finanzkrise FBI nimmt sich die Banker vor

Washington (RPO). Die Finanzkrise in den USA wird zum Kriminalfall. Am Freitag hatte die US-Bank IndyMac für den zweitgrößten Bankencrash der US-Finanzgeschichte gesorgt. Nun kommt ans Licht, dass FBI-Fahnder gegen das Hypotheken - und Bausparinstitut ermitteln. Auch 20 weitere Unternehmen sind im Visier der Ermittler geraten. Die Vorwürfe: Betrug und Insiderhandel.

Chronik: Die Immobilienkrise in den USA
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Foto: AP

Bei den Ermittlungen des US-Bundespolizei geht es um die Vergabe von Darlehen an Risiko-Kunden. Unklar ist, wie lange die Untersuchung bereits läuft. Die Ermittlungen konzentrierten sich auf das Unternehmen und nicht auf Einzelpersonen, betonte der Strafverfolger.

Insgesamt ermittelt das FBI im Zusammenhang mit der Immobilienkrise inzwischen gegen 21 Unternehmen und deren Mitarbeiter, darunter Countrywide Financial sowie zwei frühere Manager der Investmentbank Bear Stearns. FBI-Chef Robert Mueller erklärte, die Vorwürfe lauteten auf Betrug und Insiderhandel.

Die kalifornische IndyMac-Bank hatte am Freitag für den zweitgrößten Bankencrash der US-Finanzgeschichte gesorgt. Das Institut war wie viele andere in den Sog der Immobilienkrise geraten, nachdem im Spätsommer 2007 viele Kreditverträge für Häuser nicht mehr bedient werden konnten. Hunderte besorgter IndyMac-Kunden standen Anfang der Woche an der Zentrale im kalifornischen Pasadena an, um ihre Guthaben abzuziehen oder Auskunft über das Schicksal ihre Einlagen zu erhalten.

Nach der Schließung durch die Aufsichtsbehörden waren sämtliche IndyMac-Bankgeschäfte an die staatliche Bundeseinlagensicherung (FDIC) übertragen worden; diese erwartet eine Belastung von vier bis acht Milliarden Dollar.

Allianz sieht noch kein Ende der Finanzkrise

Die Probleme an den Finanzmärkten sind nach Einschätzung von Allianz-Finanzvorstand Paul Achleitner noch nicht ausgestanden. Die Krise und ihre Auswirkungen würden sicher noch eine Weile andauern, sagte er der "Bild"-Zeitung. "Für eine Entwarnung ist es zu früh, auch wenn wir das Schlimmste hinter uns haben", erklärte er. Die Krise sei heilsam und gut für die Märkte, weil es in einigen Bereichen Auswüchse und Blasen gegeben habe.

Achleitner warnte zugleich vor einer Abkühlung der Konjunktur. "Die Rezessionsgefahr ist real und nicht zu unterschätzen. Deutschland wird sich von der Entwicklung der Weltwirtschaft nicht abkoppeln können." Die deutsche Wirtschaft sei aber gut gerüstet für schwere Zeiten.

(ap)
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