Sicherheit stärken Fälschungen sollen vom Arzneimittelmarkt verschwinden
Berlin (RPO). Der Arzneimittelmarkt in Deutschland soll fälschungssicher werden. Die am Donnerstag in Berlin vorgestellte Initiative SecurPharm der Arzneimittelhersteller, Pharmagroßhändler und Apotheken hat es sich zum Ziel gesetzt, Fälschungen aus dem legalen Handel zu vertreiben. Der illegale Handel über das Internet ist dabei nicht mit einbezogen.
Medikamente – Diese gehören immer mit auf Reisen
Arzneimittelfälschung sei weltweit, auch in Deutschland, ein wachsendes Problem, erklärte Reinhard Hoferichter, designierter Geschäftsführer der Initiative. Zwar habe es in den letzten Jahren nur etwa 40 Fälle im Zusammenhang mit Deutschland gegeben, aber die Dunkelziffer sei mit großer Wahrscheinlichkeit höher, sagte Hoferichter.
Darüber hinaus wolle man ein Zeichen setzen, um die weltweite Arzneimittelsicherheit zu stärken. In anderen Ländern sei die vorhandene Sicherheitskette deutlich schlechter als in Deutschland.
Jede Arzneimittelpackung soll ein Unikat sein
Ziel der Initiative ist es, jede Arzneimittelpackung zu einem Unikat zu machen. Dafür solle jede Packung einen sogenannten DataMatrix-Code, ähnlich dem, der auf Bahn- oder Flugtickets abgedruckt sei, erhalten, erklärte Hoferichter. Auch eine Versiegelung sei geplant. Durch das Scannen sowohl beim Hersteller als auch in der Apotheke sei nachvollziehbar, wann die Packung vom Hersteller in den Handel gelangte und wann sie offiziell verkauft wurde. Ein Wiedereinschleusen von Packungen oder das Umpacken und Verkaufen falscher Ware sei dadurch nicht möglich.
Dabei sei es nicht Ziel des Projektes, genau zu verfolgen, welche Medikamente an welchen Orten verkauft würden, betonte Hoferichter. Datenschutz werde großgeschrieben und weder Hersteller noch Apotheken würden mehr Informationen über die Packungen erhalten als bisher. Hersteller könnten auch keine Patientendaten einsehen.
Im Juli wurde die EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen veröffentlicht. Demnach sollen Arzneimittel europaweit in Zukunft durch Sicherheitsmerkmale als authentisch erkennbar sein. Welche Mittel im Detail davon betroffen sind, steht noch aus.
Die Initiative auf dem deutschen Arzneimittelmarkt sei mit dem für 2013 geplanten Pilotprojekt ein guter Vorläufer, erklärte Hoferichter. Für das Pilotprojekt werden alle Beteiligten die Kosten unter sich aufteilen. Wer schlussendlich das Vollprojekt bezahle, darüber werde noch verhandelt, sagte Hoferichter.
