Erlöse durch Werbung steigen deutlich Facebook besiegt den Smartphone-Fluch

Menlo Park · Der Siegeszug der Smartphones hat Facebook lange Zeit Kopfschmerzen bereitet. Denn Werbung war ­dort zunächst nicht unterzubringen. Inzwischen hat sich das geändert – und beim sozialen Netzwerk für einen Wachstumsschub gesorgt. Die Hoffnung wächst, dass nun auch die Durststrecke am Aktienmarkt vorbei sein könnte.

Facebook Home im Kurz-Test
13 Bilder

Facebook Home im Kurz-Test

13 Bilder

Der Siegeszug der Smartphones hat Facebook lange Zeit Kopfschmerzen bereitet. Denn Werbung war ­dort zunächst nicht unterzubringen. Inzwischen hat sich das geändert — und beim sozialen Netzwerk für einen Wachstumsschub gesorgt. Die Hoffnung wächst, dass nun auch die Durststrecke am Aktienmarkt vorbei sein könnte.

1,11 Milliarden aktive Nutzer hat Facebook pro Monat. Und die nutzen das soziale Netzwerk schon längst nicht mehr hauptsächlich am Rechner, sondern über Smartphones und Tablets. Von unterwegs kann so schnell einmal geschaut werden, was denn die Freunde so alles im sozialen Netzwerk verkünden.

Bislang war das aber ein Problem für Facebook — und für viele andere Unternehmen auch. Denn Werbung ließ sich schlecht über die mobilen Geräte darstellen, und die Firmen schalteten dort weniger Werbung. Dies war auch ein Hauptgrund für den Absturz der Aktie nach dem Börsengang. Und so wurden die Smartphones zur Achillesferse des Unternehmens.

Entsprechend investierte Facebook in diese Nische massiv. Im Juni vergangenen Jahres wurde eine neue Werbeoffensive namens Facebook Exchange angekündigt, eine Art Auktionssystem für Werbekunden. Und mit Facebook Home wurde erst kürzlich eine neue Software vorgestellt, die das soziale Netzwerk tiefer ins Smartphone integriert und so auch interessanter für Werbekunden sein könnte.

Gewinn steigt um 58 Prozent

Noch erzielt Facebook Home nicht die gewünschten Erfolge, die Download-Zahlen sind alles andere als herausragend. Doch der Vorstoß des Unternehmens, in den Smartphone-Markt zu investieren, scheint sich nun auszuzahlen.

Laut Facebook schalten immer mehr Kunden ihre Werbeanzeigen auf mobilen Geräten. Denn diese werden inzwischen einfach in die Timeline der User eingebettet. Im ersten Quartal machten die Werbeeinnahmen durch die Smartphones bereits 30 Prozent der gesamten Werbeeinnahmen aus, verkündete das Unternehmen. Im Vorquartal waren es erst 23 Prozent und davor gerade einmal 14 Prozent.

Es geht also aufwärts. Und so sagt auch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg: "Wir haben große Fortschritte gemacht in den ersten Monaten des Jahres." Denn so stieg auch gleich der Umsatz im Jahresvergleich um 38 Prozent, der Gewinn stieg sogar um 58 Prozent. Er wäre wohl noch höher ausgefallen, wenn das Unternehmen nicht so massiv in neue Funktionen und Techniken investieren würde.

Doch genau das muss das soziale Netzwerk machen, will es sich weiter am Markt behaupten und auch aus dem Tief am Aktienmarkt herauskommen. Zumal Studien in jüngster Zeit immer wieder zeigen, dass das soziale Netzwerk insbesondere in den USA an Nutzern verliert.

Leichter Zuwachs an der Börse

Euphorie an den Aktienmärkten ist zwar angesichts der jüngsten Zahlen nicht zu spüren, aber zumindest konnte Facebook moderat zulegen. Im nachbörslichen Handel in den USA stieg die Aktie leicht auf 27,50 Dollar. In Frankfurt gab es am Morgen ein Plus von 1,45 Prozent.

Jubelstimmung an der Börse sieht zwar anders aus. Aber immerhin ist die Stimmung besser als im Januar. Da war die Aktie trotz kräftiger Zuwächse mit den mobilen Diensten abgesackt. Und im Spätsommer 2012, als die Sorge um das mobile Geschäft besonders groß war, war die Aktie sogar auf 17,55 Prozent gesunken.

Entsprechend dürfte Facebook zumindest erleichtert sein. Das mobile Geschäft ist längst nicht mehr die Achillesferse des Unternehmens. Und die Werbekunden scheinen auch vermehrt zu bemerken, dass sich über mobile Anzeigen besser Geld verdienen lässt. Nun also muss sich Facebook eher Gedanken um andere Dinge machen — insbesondere darüber, wie man einen weiteren Verlust von Usern verhindert.

mit Agenturmaterial

(das)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort