Internationale Automobil-Ausstellung Export beflügelt Lkw-Branche

(RP). Heute hat die Internationale Automobil-Ausstellung, auf der die Branche zahlreiche Neuheiten präsentiert, begonnen. Die Nutzfahrzeugindustrie blickt optimistisch in die Zukunft. Mercedes zeigt den ersten Elektro-Transporter.

ADAC-Test zu Lkw-Parkplätzen
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In der Nutzfahrzeugindustrie ist der Aufschwung angekommen. Im ersten Halbjahr 2010 haben deutsche Unternehmen 197.000 Fahrzeuge exportiert — rund 26 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Eine gute Nachricht für die rund 1750 Aussteller der 63. IAA-Nutzfahrzeuge-Messe, die heute von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen in Hannover eröffnet wird.

272 Weltpremieren aus 42 Ländern werden in diesem Jahr auf der IAA (Internationale Automobil-Ausstellung) präsentiert, die als Leitmesse der Mobilität gilt. Das ist ein Rekord. Beispielsweise wird Fords erstes Elektro-Auto, der Kleintransporter "Transit Connect Electric", zu sehen sein, der 2011 auf den europäischen Markt kommen soll. Bei einer Ladedauer von sechs bis acht Stunden hat das batteriebetriebene Fahrzeug eine Reichweite von 150 Kilometern. Damit ist es optimal für den Stadtverkehr geeignet.

Mobilität aus der Steckdose

Auch Mercedes setzt auf Mobilität aus der Steckdose: Mit seinem Elektro-Transporter Vito E-Cell hat der Autobauer seinen Klassiker auf Umweltfreundlichkeit umgerüstet. Völlig lautlos kommt der Lieferwagen mit maximal 112 PS daher. Befreit von Ballast wie Benzintank oder Motordämmung kann der Vito E-Cell mit 900 Kilogramm beladen werden. Somit ergeben sich keine Einbußen bei der Nutzlast im Vergleich zum Benzin-Bruder.

Weil der Transporter vorrangig für den Stadtverkehr entwickelt wurde, ist die Höchstgeschwindigkeit auf 80 Stundenkilometer begrenzt. Entsprechend die Reichweite: Sie beträgt 130 Kilometer, soll aber bei batterieschonender Fahrweise deutlich gesteigert werden können. Die ersten 100 Vito E-Cell sollen schon in diesem Jahr über Deutschlands Straßen rollen. Serienmäßig soll der Transporter ab Mitte 2011 gefertigt werden.

MAN stellt auf der IAA seinen Stadtbus "Lion's City Hybrid" vor. Der Hybridbus macht sich die Bremsenergie zunutze: Während ein herkömmlicher Bus die Energie, die beim Bremsen entsteht, in nutzlose Wärme umwandelt, wird sie vom "Lion's City Hybrid" gespeichert und für das Ausfahren aus der Haltestelle genutzt. Auf diese Weise kann der Stadtbus bis zu mehrere hundert Meter rein elektrisch fahren und verbraucht 30 Prozent weniger Kraftstoff.

Auf einen Motor mit hybriden Antrieb setzt zudem Lastwagen-Hersteller Volvo: Das neue Modell der FM-Baureihe ist mit einem 13-Liter-Motor ausgestattet, der mit Methangas und Diesel angetrieben wird. Volvo ist weltweit der erste Lkw-Bauer, der diese Technologie einsetzt. Den Wirkungsgrad des Motors konnte Volvo um 30 bis 40 Prozent im Vergleich zu früheren Generationen steigern. Damit ist der Gasantrieb nicht mehr nur für den Stadtverkehr, sondern auch für größere Entfernungen geeignet.

Der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, bezeichnet die diesjährige IAA als Festival der Innovationen. Sie zeige, welches Potenzial für mehr Transporteffizienz, Umweltschutz und Sicherheit in der Nutzfahrzeugindustrie stecke.

(RP)
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