Studie Experten warnen vor Konsumflaute

Berlin (RPO). Die Wirtschaftsaussichten werden immer düsterer. Jetzt wurde bekannt, dass die Kaufkraft der Bundesbürger im kommenden Jahr stagnieren wird. Die Deutschen würden 2009 laut einer Studie der GfK pro Kopf nur durchschnittlich 18.946 Euro für Lebensunterhalt und Konsum ausgeben können.

Kaufkraft der Deutschen: Bundesländer im Vergleich
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Foto: AP

Zwar stünden den Bürgern 2009 pro Kopf rund 210 Euro mehr netto zum Ausgeben zur Verfügung als im Vorjahr. Dieser Anstieg um 1,1 Prozent werde jedoch voraussichtlich von der derzeit prognostizierten Inflation wieder aufgebraucht, heißt es in einer am Dienstag vorgelegten Studie des Nürnberger Marktforschers GfK.

Insgesamt könnten die Verbraucher über ein Nettoeinkommen von rund 1558 Milliarden Euro verfügen, wobei hier staatliche Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Renten inbegriffen seien. Pro Kopf entspreche das einem durchschnittlich verfügbaren Nettoeinkommen von 18.946 Euro im Jahr.

Ob der Einzelne unter dem Strich tatsächlich mehr oder weniger im Geldbeutel haben wird, hängt laut GfK vor allem von der weiteren Entwicklung der Finanzkrise ab und davon, ob der Verbraucher an den wachsenden Nettolöhnen auch teilhaben kann oder etwa durch Kurzarbeitergeld oder den Verlust seines Arbeitsplatzes reale Einbußen hinnehmen muss.

Wie die Studie zeigt, gibt es innerhalb der Bundesrepublik auch weiterhin große Unterschiede bezüglich der durchschnittlichen Kaufkraft. In Ostdeutschland ist das durchschnittlich verfügbare Nettoeinkommen deutlich geringer als im Westen. Die Regionen mit der höchsten Kaufkraft sind die Ballungsräume rund um München, Stuttgart Hamburg, Düsseldorf und Nürnberg sowie die Rhein-Main-Region.

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Die Kaufkraft-Studie wird von der GfK seit 1937 jährlich berechnet. Neben dem Nettoeinkommen aus selbstständiger und nicht-selbstständiger Arbeit werden auch Kapitaleinkünfte und staatliche Transferleistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld und Renten einbezogen. Von dieser Summe werden die Kosten für Miete, Energie, Urlaub, Versicherungen und Benzin abgezogen. Im Durchschnitt bleibt den Bundesbürgern damit etwa ein Drittel für den Einzelhandel zur Verfügung. 2008 waren das rund 461 Milliarden Euro.

(AP)
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