Ifo-Geschäftsklima-Index sinkt Experten sehen keine Trendwende

Der überraschende Stimmungsrückgang in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft ist nach Einschätzung des Münchner Ifo-Instituts kein Grund zur großen Sorge. "Man sollte das nicht überinterpretieren.

Das ist noch keine Trendumkehr", sagte Ifo-Konjunkturexperte Klaus Wohlrabe der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel im März um 0,7 auf 106,7 Punkte und beendete damit eine Serie von vier Anstiegen in Folge.

Wohlrabe verwies auf die hohe Vergleichsbasis: "Die Werte im Februar waren sehr optimistisch." Im vergangenen Monat war das Geschäftsklima überraschend deutlich auf 107,4 Punkte gestiegen. Sowohl Geschäftslage als auch Aussichten waren besser beurteilt worden.

"Die Euro-Krise ist zurück ins Bewusstsein gerückt", räumte Wohlrabe angesichts der Umfrageergebnisse vom März zwar ein, betonte aber: "Trotz der wieder aufflammenden Euro-Krise schlägt sich die deutsche Wirtschaft weiterhin sehr gut."

Die Münchner Wirtschaftsforscher rechneten nach wie vor mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland, sowohl im laufenden ersten Quartal als auch im Gesamtjahr.

Während die unsichere politische Lage in Italien nach dem Wahlpatt Ende Februar nun erstmals in den Umfragewerten berücksichtigt wurde, hatte die Eskalation der Schuldenkrise in Zypern Wohlrabe zufolge noch keinen signifikanten Effekt. Denn mehr als 85 Prozent der Umfrage-Antworten seien vor dem Aufflammen der aktuellen Probleme erhoben worden.

(REU/csi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort