"Genug Geld da" Experten: Lasst den Bürgern mehr Netto

Hamburg (RPO). Angesichts neuer Daten vom Bund der Steuerzahler sprechen sich Finanzexperten aus Wirtschaft und Politik für eine schnelle Entlastung der Bürger von Steuern und Abgaben aus. In den öffentlichen Kassen sei derzeit genug Geld vorhanden, um entsprechende Maßnahmen zu finanzieren. Der Steuerzahlerbund hatte errechnet, dass 2007 von jedem verdienten Euro lediglich 47 übrig bleiben.

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Der Präsident des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts HWWI, Thomas Straubhaar, forderte in der "Bild"-Zeitung laut Vorabbericht neue Reformanstrengungen der Bundesregierung.

"In den Kassen ist derzeit genug Geld, das den Bürgern gehört. Jetzt wäre der Zeitpunkt, es über eine große Steuer- und Abgabenreform zurückzugeben", betonte er. Der Vorschlag, Steuersätze von 12, 24 und 36 Prozent sowie hohe Freibeträge einzuführen, gehöre auf die Tagesordnung."

Auch Dennis Snower, der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, sprach sich für eine Steuerreform aus. "Der Staat sollte sich bemühen, sowohl die Einkommenssteuern als auch Staatsausgaben zu senken", sagte er dem Blatt.

Experten aus Union und FDP drängten dagegen auf eine Entlastung der Lohnnebenkosten. Die Vizechefin der Arbeitnehmergruppe in der Unions-Bundestagsfraktion, Antje Blumenthal (CDU), forderte: "Die Leute müssen wieder mehr Netto in der Tasche haben. Wir werden deshalb weiter über eine Absenkung der Lohnnebenkosten nachdenken, auch über den Beitrag zur Arbeitslosenversicherung."

FDP-Vize Rainer Brüderle regte direkte Rückzahlungen an die Beschäftigten aus den Kassen der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit an. Die Milliardenüberschüsse der Bundesagentur für Arbeit gehörten nicht dem Finanzminister , sondern den Arbeitnehmern. "Bevor der Staat das Geld an sich reißt, muss es an die Beitragszahler zurück. Am schnellsten und einfachsten wäre eine Abschlagszahlung", sagte Brüderle dem Blatt.

(afp)
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