Autokrise Experte: "Opel kommt unter den Hammer"

Düsseldorf (RP). Das Schicksal des Autobauers Opel hängt am seidenen Faden. Das Management versucht die rasanten Absatzprobleme in Europa (alleine im November brach der Verkauf um 36 Prozent ein) mit Arbeitszeitverkürzungen und der Verschiebung des Produktionsstarts für neue Automodelle in den Griff zu bekommen. Gleichzeitig hat sich gestern die Wahrscheinlichkeit für eine baldige Pleite der US-Mutter General Motors (GM) deutlich erhöht.

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Foto: AP

"Wenn GM pleite ist, muss der deutsche Staat Opel helfen", sagte gestern der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel gegenüber unserer Redaktion, "sonst ist das Kapitel Opel für immer beendet."

Der US-Mutter-Konzern General Motors (GM) musste gestern einräumen, dass seine Situation noch katastrophaler ist, als ohnehin schon gedacht. Erst vor 14 Tagen hatten die Chefs der drei großen US-Autobauer GM, Chrysler und Ford vor dem US-Kongress um ein 25 Milliarden Dollar schweres Rettungspaket betteln müssen. Gestern erhöhten sie ihren Bedarf um weitere neun Milliarden Dollar.

Der Großteil des neuen Finanzlochs geht auf das Konto der Opel-Mutter GM, die zum Überleben noch in diesem Monat vier Milliarden Dollar aus der US-Staatskasse braucht und weitere acht bis Ende März. Andernfalls droht der Konzern zusammenzubrechen.

"GM kollabiert noch vor Weihnachten", so der Duisburger Auto-Professor Dudenhöffer. Etwa ein halbes Jahr später werde GM Europa zusammenbrechen, und der Autobauer Opel komme unter den Hammer. "An eine deutsche Staatshilfe für Opel glaube ich nicht", sagte Dudenhöffer. Niemand könne vermeiden, dass das Geld dann direkt zu GM nach Amerika wandere.

(RP)
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