Wirtschaftsforscher Hans-Werner Sinn Experte: Gehälter im Osten nicht angleichen
Berlin (RPO). Nach wie vor klaffen Unterschiede zwischen den Gehältern in Ost- und Westdeutschland. Doch vor einem allzu raschen Lohnangleich hat der Münchner Wirtschaftsforscher Hans-Werner Sinn jetzt ausdrücklich gewarnt.
"Gleiches Geld für gleiche Arbeit hört sich zwar gut an, würde aber die Wirtschaft der neuen Bundesländer abwürgen", sagte der Präsident des ifo-Instituts der "Bild"-Zeitung von Freitag. Sinn begründete dies damit, dass die Preise im Osten rund zehn Prozent niedriger seien. Auch liege die Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung etwa ein Drittel und derjenigen in den alten Bundesländern zurück.
Das Lohnniveau in Ostdeutschland dürfe daher nicht weiter nach oben geschraubt werden, sagte Sinn weiter: "Hohe Löhne, die keiner bezahlt und keiner bekommt, nützen niemandem. Sie sorgen nur dafür, dass noch mehr Arbeitsplätze in neue EU-Staaten verlagert werden."