Siemens Ex-Manager soll 50 Millionen zahlen

München (RPO). Der höchste Schadenersatzanspruch von Siemens gegen einen früheren Manager beläuft sich auf 50 Millionen Euro. Diesen Betrag soll der ehemalige Zentralvorstand Günter Wilhelm zahlen.

Diese Ex-Vorstände sollen Schadensersatz zahlen
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Das berichtet die "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagausgabe). Mit diesem Betrag solle der ehemalige Zentralvorstand Günter Wilhelm für die AUB-Affäre haften, schreibt die Zeitung. Das gehe aus einem Rechtsgutachten hervor, das dem Aufsichtsrat vorliege. Darin heiße es sinngemäß, die konkrete Forderung gegen den 72-jährigen Wilhelm solle sich nach dessen Vermögenslage richten.

Laut Zeitung besagt das Gutachten weiter, dass Siemens in der AUB-Affäre auch gegen den früheren Zentralvorstand Johannes Feldmayer Ansprüche habe, in seinem Fall auf bis zu 20 Millionen Euro. Das Gutachten stamme von der Düsseldorfer Anwaltskanzlei Hengeler Mueller, die im Auftrag des Aufsichtsrats Schadenersatzansprüche gegen die frühere Konzernspitze geprüft hat.

Wilhelm war von 1992 bis 2000 Mitglied des obersten Führungsgremiums bei Siemens. Er soll dafür gesorgt haben, dass die Betriebsräte-Organisation AUB mit Wilhelm Schelsky an der Spitze vom Konzern verdeckt finanziert wurde, um ein arbeitgeberfreundliches Gegengewicht zur IG Metall zu schaffen.

Von 1991 bis 2006 flossen nach Angaben der Zeitung 50 Millionen Euro von Siemens an Schelsky. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ermittele wegen Anstiftung zu Untreue gegen Wilhelm. Er soll im Jahr 2000 seinen Managerkollegen Feldmayer aufgefordert haben, mit Schelsky einen neuen Vertrag zu schließen. Anschließend seien die Zuwendungen von Siemens an den AUB-Chef gestiegen. Feldmayer und Schelsky sollen im Herbst wegen Finanzdelikten vor Gericht stehen. Eine Anklage gegen Wilhelm könnte folgen.

(afp)
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