Franzose erhält ein Jahr Haft auf Bewährung Ex-Faurecia-Chef Lévi wegen Bestechung verurteilt

Frankfurt/Main (RPO). In der Affähre um Schmiergeldzahlungen an deutsche Autohersteller haben die Frankfurter Richter ein Urteil gegen Pierre Lévi, den Ex-Chef der französischen Zuliefererfirma Faurecia, gefällt. Der 52-Jährige wurde zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt.

Außerdem muss der ehemalige Chef des zweitgrößten europäischen Zulieferers eine Geldsttrafe von 300.000 Euro zahlen. Das teilte die Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Main mit, nachdem der Strafbefehl ergangen war.

Das Amtsgericht sah es als erwiesen an, dass der 52-Jährige in fünf Jahren insgesamt 1,25 Millionen Euro an Schmiergeldzahlungen an Mitarbeiter von Volkswagen, Audi, Seat und BMW gebilligt hat. Die Richter hielten ihm aber zu Gute, dass er das System nicht eingeführt, sondern übernommen hatte und sich nicht selbst bereichert hat.

Lévi war Anfang August vergangenen Jahres als Chef von Faurecia, dem weltweit neuntgrößten Auto-Zulieferer, zurückgetreten. Er hatte eingeräumt, von den Schmiergeldzahlungen an deutsche Konzerne gewusst zu haben. Das französische Unternehmen stellt für nahezu alle großen Autobauer Sitze, Auspuffsysteme und Armaturenbretter her. Faurecia hatte 2001 den Zulieferer Sommer Allibert - und damit auch dessen Schmiergeldsystem - übernommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in der Bestechungsaffäre noch gegen 22 weiter mutmaßliche Beteiligte.

(afp)
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