Betrugsprozess Ex-Banker von Goldman Sachs schuldig gesprochen

New York · In einem Prozess um Betrügereien rund um die US-Finanzkrise von 2007 hat ein Gericht einen Ex-Banker schuldig gesprochen. Der ehemalige Goldman-Sachs-Händler Fabrice Tourre habe Anleger bewusst zum Kauf fauler Hypothekendarlehen verleitet, befand ein Zivilgericht in Manhattan am Donnerstagabend (Ortszeit).

 Der ehemalige Goldman-Sachs-Händler Fabrice Tourre wurde wegen Betrugs schuldig gesprochen.

Der ehemalige Goldman-Sachs-Händler Fabrice Tourre wurde wegen Betrugs schuldig gesprochen.

Foto: dpa, Justin Lane

Laut der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) wettete Goldmans Hedgefonds-Kunde Paulson & Co. dann heimlich gegen die zum Scheitern verurteilten Investitionen - und verdiente sich eine goldene Nase: Rund eine Milliarde Dollar (rund 750 000 Millionen Euro) nahmen Paulson und seine Kollegen durch das Manöver ein, laut SEC stieg Tourre Jahresgehalt 2007 durch einen Bonus auf 1,7 Millionen Dollar.

Anwälte der SEC bezeichneten den französischstämmigen Tourre als das Gesicht der "Gier der Wall Street". Verteidiger des 34-Jährigen versuchten hingegen das Bild eines Sündenbock zu zeichnen, der für einen Abschwung mitverantwortlich gemacht werde, der durch größere ökonomische Kräfte entstanden sei.

Tourre wurde in sechs von sieben Anklagepunkten für schuldig befunden. Er muss nun mit einer Geldstrafe und einem möglichen Berufsverbot in der Finanzindustrie rechnen. Das Strafmaß wird bei einer späteren Anhörung festgelegt.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort