Essener Mischkonzern Evonik schließt früheren Börsengang nicht aus
Düsseldorf/Essen (RPO). Der Essener Mischkonzern Evonik schließt einen früheren Börsengang nicht aus. Bislang war der Evonik-Börsengang für nach 2012 geplant. "Wenn ein früherer Börsengang den Vorstellungen der Gesellschafter entsprechen sollte, werde ich da sicher nicht bremsen. Wir werden bereit sein", sagte Vorstandschef Klaus Engel.
Grund für einen möglichen früheren Börsengang sei die positive wirtschaftliche Entwicklung. "Wir sind auf gutem Weg, die Krise hinter uns zu lassen und lagen nach dem ersten Quartal bei der Kapazitätsauslastung und beim Gewinn sogar über dem Niveau, das wir vor der Krise, also im ersten Quartal 2008, hatten", sagte Engel gegenüber der "Wirtschaftswoche". Auch das zweite Quartal entwickele sich gut.
Im wichtigsten Geschäftsfeld Chemie könne Evonik auch "mittelgroße Akquisitionen" stemmen, sagte der Vorstandschef weiter. Gleichzeitig werde das Chemiegeschäft umstrukturiert. Laut Engel hat der Aufsichtsrat kürzlich beschlossen, die Sparte Industrieruß mit 1700 Mitarbeitern und etwa einer Milliarde Euro Umsatz auszugliedern. Über das weitere Vorgehen soll noch in diesem Jahr entschieden werden.
Für den zweiten großen Bereich, das Energiegeschäft, sucht Evonik den Angaben zufolge "einen oder mehrere finanzkräftige Partner". Eine beachtliche "zweistellige Zahl" von Angeboten sei bereits eingegangen. Engel betonte jedoch: "Eine Filetierung wird es dabei nicht geben." In der Branche wird der Wert des Evonik-Energiegeschäfts auf drei Milliarden Euro geschätzt.
Auch das dritte Geschäftsfeld Immobilien wird derzeit neu strukturiert. Den eigenen Wohnungsbestand legt Evonik mit den Einheiten des Immobilienunternehmen THS zusammen, an dem Evonik und die Gewerkschaft IG BCE paritätisch beteiligt sind. Zu den Zielen des neuen Unternehmens sagt Engel: "Wir wollen mit der Zusammenführung das drittgrößte und zugleich beste Immobilienunternehmen in Deutschland bauen."