Chemie Evonik beklagt schwachen Aktienkurs

Essen · Christian Kullmann sieht Evonik in „Sippenhaftung“ mit anderen Chemiekonzernen, die an der Börse abgestraft wurden. Auf der Hauptversammlung bekräftigte er seine Strategie.

 Evonik-Chef Christian Kullmann.

Evonik-Chef Christian Kullmann.

Foto: Evonik / KIRSTEN NEUMANN

(dpa) Der Essener Spezialchemiekonzern Evonik ist mit der Entwicklung seines Aktienkurses unzufrieden. Trotz einer guten Geschäftsentwicklung sei Evonik vom Abwärtstrend bei den Chemieaktien erfasst worden, sagte Vorstandschef Christian Kullmann am Dienstag bei der Hauptversammlung in Essen. Es habe im letzten Quartal des vergangenen Jahres wegen der Angst vor einem Abschwung eine regelrechte Flucht aus Chemieaktien gegeben. „Evonik wurde quasi in Sippenhaftung genommen“, beklagte Kullmann. In den vergangenen Monaten habe sich die Lage allerdings ein wenig verbessert. Seit Jahresbeginn sei der Kurs um fast 20 Prozent gestiegen, sagte Kullmann. Im ersten Quartal steigerte Evonik den Umsatz um ein Prozent auf knapp 3,3 Milliarden Euro. Beim operativen Gewinn blieben davon 16,4 (Vorjahr: 17,1) Prozent hängen.

Kullmann sieht Evonik auf gutem Weg: Verwaltung und Vertrieb sollen effizienter werden. Bis Ende 2020 sollen hier konzernweit rund 1000 Stellen entfallen. „Wir tun das, wie Sie es von uns kennen: sozialverträglich und mit Rücksicht auf die betroffenen Mitarbeiter“, bekräftiget der Konzern-Chef. Betriebsbedingte Kündigungen seien in Deutschland bis Mitte 2023 ausgeschlossen. „Wir arbeiten hart an unserem Ziel arbeiten: aus Evonik den besten Spezialchemiekonzern der Welt zu machen“, so Kullmann.

Mehrheitseigentümer des Chemiekonzerns ist die RAG-Stiftung, die aus den Dividenden die Ewigkeitskosten des im vergangenen Jahr eingestellten Steinkohlebergbaus finanziert.

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