Kein Durst auf die Brause Europäer halten sich bei Coca-Cola zurück

Atlanta · Die Schuldenkrise scheint den Europäern den Durst auf Coca-Cola verdorben zu haben. Während der US-Getränkemulti im vierten Quartal im Rest der Welt kräftig zulegen konnte, herrscht in Europa Flaute.

Der Rückgang betrug im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 5 Prozent. Auch in Deutschland wurde Coca-Cola weniger Getränke los.

Weltweit flossen dagegen 3 Prozent mehr Getränke aus dem Hause Coca-Cola durch die durstigen Kehlen, wie der Konzern am Dienstag an seinem Firmensitz in Atlanta erklärte. Vor allem in Russland, der Türkei, Nordafrika, dem Nahen Osten und Lateinamerika stieg der Absatz merklich. Der Heimatmarkt Nordamerika legte moderat um 1 Prozent zu.

Gefragt waren Säfte, Wasser und Limonaden. Der Umsatzplus im Gesamtkonzern stieg in der Folge um 4 Prozent auf 11,5 Milliarden Dollar. Der Gewinn verbesserte sich sogar um 13 Prozent auf unterm Strich 1,9 Milliarden Dollar (1,5 Mrd Euro). "Wir sind zufrieden mit unseren Ergebnissen", sagte Konzernchef Muhtar Kent. Das gelte vor allem vor dem Hintergrund der Unsicherheiten in der Weltwirtschaft.

Aktienkurs fällt

Coca-Cola stellt auch die Orangenlimonade Fanta, die Zitronenlimonade Sprite, Lift-Apfelsaftschorle oder Sportgetränke her und hat zudem Apollinaris- und Bonaqa-Wasser im Angebot.

Für das Gesamtjahr legte der Umsatz bei Coca-Cola um 3 Prozent auf 48,0 Milliarden Dollar zu und der Gewinn stieg um 5 Prozent auf 9,0 Milliarden Dollar. Die Börsianer zeigten sich allerdings nicht ganz zufrieden. Der Kurs fiel bis zum Mittag in New York um annähernd 3 Prozent.

Größter Rivale ist der breiter aufgestellte Nahrungsmittel-Riese Pepsi, der seine Geschäftszahlen am Donnerstag vorlegt. Pepsi stellt neben Limonaden, Fruchtsäften (Tropicana) und Eistee (Lipton) auch Snacks (Lay's, Doritos) und Frühstücksflocken (Quaker Oats) her und hat sich mit der deutschen Großmolkerei Müller bei Joghurts verbündet.

Coca-Cola-Chef Kent hatte Ende 2009 das Ziel ausgegeben, den Getränkeabsatz bis 2020 zu verdoppeln.Um sein ehrgeiziges Ziel zu erreichen, hatte er den Vertrieb in die eigene Hand genommen und unter anderem den größten nordamerikanischen Abfüller CCE geschluckt.

(dpa/csr)
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