Lühmann-Gruppe Erstes deutsches Unternehmen klagt gegen Verbrenner-Aus auf EU-Ebene

Berlin · Einem Medienbericht zufolge will erstmals ein deutsches Unternehmen gegen das auf EU-Ebene beschlossene Aus von Verbrennungsmotoren klagen. Besonders in der Kritik steht, dass die EU nur solche Autos als emissionsfrei betrachtet, die keine Abgase ausstoßen.

Ein Auto wird mit einem Kanister mit der Aufschrift «Klimaschutz könnte man Tanken - E-Fules for Future» betankt (Symbolbild).

Foto: dpa/Tom Weller

Einem Bericht der „Welt am Sonntag“ zufolge will erstmals ein deutsches Unternehmen gegen das auf EU-Ebene beschlossene Aus von Verbrennungsmotoren klagen. Die im Handel mit synthetischen Kraftstoffen tätige Lühmann-Gruppe wolle Teile der im März verabschiedeten EU-Verordnung kippen, derzufolge neu zugelassene Pkw ab 2035 emissionsfrei sein müssen. Es klinge „schön, nur noch emissionsfreie Autos zuzulassen“, sagte Lorenz Kiene, der Chef der Lühmann-Gruppe, der „Wams“. Der Plan der EU sei jedoch „von Ideologie getrieben, nicht von Fakten“.

Die Lühmann-Gruppe kritisiert am geplanten Verbrenner-Verbot insbesondere, dass die EU nur solche Autos als emissionsfrei betrachtet, die keine Abgase ausstoßen. Es ergebe aber „keinen Sinn, Emissionen nur am Auspuff zu messen“, sagte Unternehmenschef Kiene. Man solle stattdessen den CO2-Ausstoß „über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs hinweg erfassen“.

Verbrennungsmotoren, die mit E-Fuels genannten synthetischen Kraftstoffen betrieben werden, sind nicht emissionsfrei. Weil das ausgestoßene CO2 jedoch bei der Produktion der Kraftstoffe etwa aus Industrieanlagen oder aus der Luft entnommen wird, gelten sie in der Bilanz als klimaneutral, wenn der zur Produktion verwendete Strom wiederum mit erneuerbaren Energien hergestellt wurde.

(felt/AFP)