Deutsche Exporte Erst 2014 wieder auf Niveau vor der Finanzkrise

Berlin (RPO). Die deutsche Exportindustrie wird sich nach Einschätzung von Branchenvertretern nur sehr langsam von den Folgen der weltweiten Finanzkrise erholen. "Die Exportwirtschaft musste 2009 einen herben Rückschlag hinnehmen", erklärte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Peter Keitel.

Laut einer aktuellen BDI-Umfrage rechnet die Exportbranche im Jahr 2010 mit einem Exportwachstum von vier Prozent. Bei dieser Wachstumsgeschwindigkeit werde das Vorkrisenniveau aber erst im Jahr 2014 wieder erreicht, erklärte Keitel. "Die deutsche Exportindustrie ist auf dem Weg der Besserung, aber der Aufholprozess wird noch lange dauern."

Der Umfrage zufolge brachen die Industrieexporte im Verlauf der Krise in allen Weltregionen und in allen Branchen ein. Auf Jahressicht dürfte der Rückgang im vergangenen Jahr demnach insgesamt rund 18 Prozent betragen. In den letzten Jahren vor der Krise hatte die jährliche Wachstumsrate der deutschen Exporte bei acht Prozent gelegen.

Die Bundesregierung habe mit dem Koalitionsvertrag die Weichen richtig gestellt für eine Belebung der Ausfuhren, erklärte Keitel. Dennoch gebe es weiter Gefahren für die deutsche Exportwirtschaft.

Die expansive Geldpolitik der Zentralbanken etwa könne neue Finanzblasen entstehen lassen, und in den Bilanzen der Banken schlummere nach wie vor ein hoher Abschreibungsbedarf. Auch nehme der Protektionismus weltweit zu.

(AFP/csr)
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