Verdacht der Untreue Ermittlungen gegen Zumwinkel offenbar ausgeweitet

Bochum (RPO). Neue Vorwürfe gegen den Ex-Postchef Klaus Zumwinkel: Die Bochumer Staatsanwaltschaft soll das Ermittlungsverfahren gegen den früheren Vorstandsvorsitzenden ausgeweitet haben. Zumwinkel soll nicht nur Steuern hinterzogen haben, sondern auch private Reisen der Post als Dienstfahrten in Rechnung gestellt haben.

 Ex-Postchef Klaus Zumwinkel hat Berichte über eine Ausweitung der Ermittlungen dementiert.

Ex-Postchef Klaus Zumwinkel hat Berichte über eine Ausweitung der Ermittlungen dementiert.

Foto: AP, AP

Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet unter Berufung auf Ermittlerkreise, die Behörde ermittle seit Kurzem gegen den Ex-Manager auch wegen Verdachts der Untreue. Anfang des Jahres war gegen den 64-Jährigen von den Bochumer Strafverfolgern bereits ein Verfahren wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung eingeleitet worden. Zumwinkel soll über viele Jahre bei der Liechtensteiner LGT-Group Bank mehr als zehn Millionen Euro gebunkert haben, ohne die Zinserträge bei der Steuer anzugeben.

Der Untreueverdacht sei durch Zufallsfunde bei der Razzia in der Bonner Post-Zentrale im Februar dieses Jahres genährt worden, schrieb das Blatt. Die Ermittler hätten damals Unterlagen sichergestellt, denen zufolge Zumwinkel zahlreiche angeblich dienstliche Flugreisen seiner Frau sowie angeblich dienstliche Autofahrten zu Lasten des Unternehmens abgerechnet habe. Nach bisheriger Prüfung der Unterlagen habe es für die Reisen keinen dienstlichen Anlass gegeben.

Zumwinkels Verteidiger Hanns Feigen sagte dem Blatt, ihm sei von einer Ausweitung der Ermittlungen nichts bekannt. Zudem gebe er zu dem Ermittlungsverfahren keine Stellungnahme ab. Die Bochumer Staatsanwaltschaft erklärte, sie sage nichts, weil es sich um ein laufendes Verfahren handele.

(afp)
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