Energiekonzern Eon sagt Verkauf von Abfallsparte ab

Düsseldorf · Der Energiekonzern Eon bläst den geplanten Verkauf seiner Abfallsparte ab. "Ein Verkauf steht zur Zeit nicht mehr zur Debatte", sagte ein Sprecher am Freitag in Düsseldorf auf Nachfrage. "Wir stehen nicht unter Druck zu verkaufen", fügte er an.

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Den genauen Grund für das Aus der Verkaufspläne, die aber theoretisch wieder aufgenommen werden können, nannte der Sprecher nicht. Aus dem Marktumfeld hieß es jedoch, die Angebote für die Sparte Energy from Waste seien zu niedrig gewesen. Eon habe mindestens eine Milliarde Euro erzielen wollen, die Angebote hätten jedoch eher zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Euro, meistens am unteren Rand, gelegen.

Zum Portfolio der Abfallsparte gehören 18 Müllverbrennungsanlagen.
Das Einsammeln, Sortieren und Transportieren von Müll ist nicht Teil des Geschäfts. Die Gruppe beschäftigte im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben 1345 Mitarbeiter und fuhr einen Umsatz von 544 Millionen Euro ein.

Eon verkauft ähnlich wie sein Wettbewerber RWE derzeit Randbereiche und will damit unter anderem seine Kapitalbasis stärken. Die Düsseldorfer wollen sich bis Ende kommenden Jahres von Unternehmensteilen in einer Größenordnung von bis zu 15 Milliarden Euro trennen. Gut zwölf Milliarden Euro davon sind bereits abgearbeitet, zuletzt trennte sich Eon im Mai von seiner Ferngasnetztochter Open Grid Europe, wodurch 3,2 Milliarden Euro erlöst wurden.

(dpa)
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