Energiekonzern RWE erfreut Anleger mit Gewinnsprung

Essen · RWE hat alle Krisen hinter sich gelassen und freut sich über einen Gewinnsprung: Im ersten Quartal legte dieser gegenüber dem Vorjahr um 70 Prozent auf 510 Millionen Euro zu.

 Rauchgas steigt aus dem RWE-Braunkohlekraftwerk Niederaußem.

Rauchgas steigt aus dem RWE-Braunkohlekraftwerk Niederaußem.

Foto: dpa/Oliver Berg

Hinzukommen 314 Millionen von der Noch-Tochter Innogy. RWE profitierte vom boomenden Energiehandel und steigenden Großhandelspreisen, die die Kunden künftig in steigenden Strompreisen spüren dürften. So fuhren auch die Kraftwerke mit 188 Millionen Euro trotz des Rodungsstopps im Hambacher Forst höhere Gewinne ein.

Der Rodungsstopp bringt RWE im Jahr um 100 bis 200 Millionen Euro Gewinn. Im Rahmen des Kohleausstiegs sollen auf Wunsch der Kohlekommission als erstes vor allem RWE-Braunkohleblöcke stillgelegt werden. Derzeit verhandelt RWE mit der Bundesregierung über Pläne und Entschädigung. Diese hat die Kohlekommission zugesagt, auch wenn die Grünen derzeit versuchen, die Entschädigung wieder zu kippen. RWE-Chef Rolf Martin Schmitz fordert als Entschädigung bis zu 1,5 Milliarden Euro pro Gigawatt Kraftwerkskapazität, die vorzeitig auf Wunsch der Politik stillgelegt werden soll. Bei entsprechender Entschädigung ist er auch bereit, den symbolträchtigen Hambacher Forst zu erhalten.

Die RWE-Aktie legte am Mittwoch weiter zu auf 23 Euro. Die Aktionäre können sich zudem über eine steigende Dividende freuen: Für 2019 soll es 80 Cent geben, nach 70 Cent für 2018. Zugleich schafft RWE die Vorzugsaktien ab. Das sind Aktien ohne Stimmrecht, für die es im Gegenzug meist eine leicht erhöhte Dividende gab. Sie sollen nun in normale Stammaktien umgewandelt werden, so dass es künftig nur noch eine RWE-Aktie geben wird. „Damit gilt künftig ,eine Aktie - eine Stimme‘, und wir erhöhen die Liquidität der RWE-Aktie“, sagte Markus Krebber, Finanzvorstand von RWE. Die Vorzugsaktien machen bislang gut sechs Prozent des Kapitals aus. Spätestens im Juni soll laut Krebber die Umwandlung erfolgen, eine Ausgleichszahlung soll es nicht geben.

„Wir sind mit dem ersten Quartal zufrieden“, sagte Krebber. Auch die Vorbereitungen für die Aufteilung von Innogy zwischen Eon und RWE kämen gut voran. „Die neue RWE ist in Sicht.“ RWE bekommt das Ökostromgeschäft von Eon und Innogy und wird zum drittgrößten Ökostromerzeuger in Europa.

Ob zur neuen RWE künftig auch Teile vom Düsseldorfer Konkurrenten Uniper gehören werden, dazu wollte sich Krebber nicht äußern. „Spekulationen kommentieren wir grundsätzlich nicht.“ Uniper ist in der Hand des finnischen Versorgers Fortum und von Heuschrecken, in der nächsten Woche entscheidet die Hauptversammlung über Zerschlagungsanträge.

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