3700 Mitarbeiter sind betroffen Energiekonzern Eon will Versorger abgeben

Düsseldorf · Der Energiekonzern Eon will sich von drei seiner sieben regionalen Netzbetreiber trennen. Auf der Verkaufsliste stehen Eon Mitte, Eon Thüringer Energie und Eon Westfalen Weser, wie der Konzern mitteilte. Sie sollen nun den Stadtwerken, die bereits Miteigentümer sind, zum Kauf angeboten werden.

Damit trennt sich Eon von drei Millionen Kunden und 3700 Mitarbeitern. "Viele sind froh, dass sie bald nicht mehr für Eon arbeiten müssen. Die Kommunen gehen meist pfleglicher mit den Mitarbeitern um als der Konzern", heißt es dazu aus Gewerkschaftskreisen. Ohnehin würden Arbeits- und Tarifverträge weiter gelten.

Das Verkaufsprogramm ist unabhängig vom Sparprogramm "Eon 2.0", über das der Düsseldorfer Konzern derzeit 11 000 der insgesamt 80 000 Arbeitsplätze abbaut. Beide Programme sollen aber helfen, den Konzern fit für die Energiewende zu machen.

Der Konzern sucht schon seit längerem einen Käufer für Eon Westfalen Weser. Im Rheinland ist Eon dagegen als Netzbetreiber gar nicht tätig, die Region ist fest in RWE-Hand. Festhalten will Eon an Eon Avacon (Niedersachsen), Eon Bayern, Eon Edis (Brandenburg) und Eon Hanse (Hamburg/Schleswig-Holstein).

Sie sind nicht nur die größten Regionalversorger, sondern haben auch lukrative Konzessionsverträge mit Stadtwerken abgeschlossen, heißt es aus Konzernkreisen. Aus diesen Erlösen lassen sich die hohen Investitionen in den Netzausbau finanzieren, die wegen der Energiewende notwendig sind.

Bei den nun zum Verkauf gestellten Versorgern will Eon diese Investitionen den Kommunen überlassen. "Wir müssen unsere finanziellen Ressourcen stärker konzentrieren", sagte Thomas König, zuständig für das deutsche Netzgeschäft.

An der Börse kamen die Verkaufspläne gut an: Die Aktie des Düsseldorfer Konzerns legte gegen den Markt-Trend leicht zu.

(RP/csi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort