Jahresbilanz 2016 Eon fährt höchsten Verlust in der Firmengeschichte ein

Essen · Die Folgen der Energiewende haben beim Versorger Eon zu einem großen Finanzloch geführt. Insgesamt summierte sich das Minus im vergangenen Jahr auf 16 Milliarden Euro. Rund 1000 Stellen sollen in Deutschland wegfallen.

 Die Zentrale des Konzerns in Essen.

Die Zentrale des Konzerns in Essen.

Foto: dpa

Nachdem der Energiekonzern bereits das Jahr 2015 mit einem Fehlbetrag von annähernd sieben Milliarden Euro abgeschlossen hatte, fällt das Minus für das vergangene Jahr nun noch deutlicher aus. Analysten hatten vor der Verkündung der Jahresbilanz noch mit einem Verlust von rund 12 Milliarden gerechnet.

Dass das Minus nun so hoch ausgefallen ist, bekommen besonders die Aktionäre zu spüren: Die Dividende soll von zuletzt 0,50 Euro je Anteilsschein auf 0,21 Euro für 2016 schrumpfen. Für das laufende Jahr will Eon aber wieder 0,30 Euro zahlen. "Die Bilanz des Übergangsjahres 2016 ist eine Zäsur, die den Weg von Eon in die neue Energiewelt frei macht", beschwichtigte Konzernchef Johannes Teyssen.

Die bevorzugte Einspeisung von Solar- und Windstrom hat die Preise im Großhandel kaputt gemacht, Eon musste laut Bilanz viele Milliarden auf seine Kraftwerks-Beteiligung Uniper abschreiben. Hinzu kommen die Belastungen aus dem Atomausstieg. Der Konzern werde Mitte des Jahres rund 10 Milliarden Euro an den staatlichen Atomfonds überweisen.

Als Folge des Rekordfehlbetrags wird der Energiekonzern Eon Stellen abbauen. Konzernweit dürften bis zu 1300 Arbeitsplätze wegfallen, davon etwa 1000 in Deutschland, erklärte das Unternehmen. Damit einher geht ein interner Umbau. Ab dem Jahr 2018 sollen so dauerhaft 400 Millionen Euro eingespart werden.

"Wir müssen Eon maßgeblich verändern, aber wir werden die mit einem Höchstmaß an Respekt gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern machen", versprach Konzernchef Johannes Teyssen. Geplant sind Regelungen zum Vorruhestand, Abfindungen und die Möglichkeit, für bis zu vier Jahre in eine Qualifizierungs- und Transfergesellschaft zu wechseln. Aktuell hat Eon insgesamt rund 43 000 Mitarbeiter.

(maxk/dpa)
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