Insolvenzverfahren Wann für die letzten Real-Märkte endgültig Schluss ist
Düsseldorf · Die angeschlagene Supermarktkette Real trennt sich von einer Reihe von Filialen. Die Hoffnungen darauf, von den zuletzt verbliebenen 62 Niederlassungen noch eine große Zahl retten zu können, haben sich endgültig zerschlagen.
In einigen Monaten wird die Verbrauchermarktkette Real Geschichte sein. Die Hoffnungen darauf, von den zuletzt verbliebenen 62 Niederlassungen noch eine große Zahl retten zu können, haben sich endgültig zerschlagen. 45 Märkte werden Ende März des kommenden Jahres geschlosse, nur für 18 gibt es eine Rettung. 14 Märkte gingen an den Konkurrenten Rewe, drei Filialen an Kaufland und ein Markt an Edeka, teilte Real am Montag mit. Zum Teil müsse das Bundeskartellamt den Plänen aber noch zustimmen. Die verbleibenden 45 Märkte würden bis zum 31. März 2024 geschlossen, da für diese Standorte kein Abnehmer gefunden werden konnte, hieß es weiter. Neun dieser Standorte liegen in Nordrhein-Westfalen: Dinslaken, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Heiligenhaus, Herne, Kamp-Lintfort, Köln, Monschau und Wuppertal. Die in Coesfeld, Euskirchen, Hagen und Übach-Palenberg gehen an Rewe, den Markt in Wülfrath hat sich Kaufland gesichert.

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Real hatte im September ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet. Ziel sei es, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten und gleichzeitig Verhandlungen mit Wettbewerbern über die mögliche Übernahme von Standorten zu führen, hatte es damals geheißen. Die waren aber nur von Teilerfolgen gekrönt: „Mit der Übertragung von 18 mein real-Märkten konnten wir für etwa 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine langfristige Zukunftsperspektive sichern. Trotz intensiver Bemühungen ist die Schließung von Märkten angesichts der schwierigen Lage der real GmbH jedoch unvermeidlich“, erklärte Bojan Luncer, der Vorsitzende der Geschäftsführung.
Real ist eine ehemalige Metro-Tochter. Die Düsseldorfer hatten die Kette 2020 mit damals noch über 270 Filialen an das Investoren-Konsortium SCP Group verkauft. Dieses reichte rund 160 Läden an neue Betreiber weiter. 2022 gab SCP die verbliebenen Filialen an das Frankfurter Family Office der Unternehmerfamilie Tischendorf ab, kaufte sie aber schon im Mai dieses Jahres zurück, nachdem erneut hohe Verluste entstanden waren.
Real beschäftigte zuletzt noch rund 5000 Menschen in 62 Filialen. Mit dem Betriebsrat liefen Gespräche über einen Sozialplan für die Mitarbeiter in den von den Schließungen betroffenen Filialen, teilte Real weiter mit.