Ratten und ranziges Fleisch Ekelfunde bei Münchner Großmetzgerei Vinzenzmurr

München · Eklige Details von gravierenden Hygienemängeln bei der einer Münchner Großmetzgerei sind an die Öffentlichkeit gelangt. Lebensmittelkontrolleure hatten die Missstände bereits im Frühjahr 2011 aufgedeckt. Die Metzgereikette Vinzenzmurr scheiterte nun mit seinem Versuch, den bayerischen Behörden juristisch die Veröffentlichung von Kontrolldetails zu verbieten.

 In der Metzgereikette Vinzenzmurr ist es zu skandalösen Hygienemängeln gekommen.

In der Metzgereikette Vinzenzmurr ist es zu skandalösen Hygienemängeln gekommen.

Foto: dpa, Andreas Gebert

Demnach fanden die Kontrolleure unter anderem grünlich verfärbte, ranzig riechende Bratenwürfel, faulig schmeckende Leber sowie Schweinshaxe, die "deutlich ranzig roch sowie ranzig schmeckte". Die "Süddeutsche Zeitung" zitiert aus den Angaben, die in einem Internet-Verbraucherportal der Landesregierung zu finden sind.

Die Prüfer monierten schwere Hygienemängel in den Betriebs- und Verkaufsräumen, wie Unrat, Spinnweben und Rattenkot auf dem Fußboden unter Fleisch- und Wursttheken. Wegen der Verstöße in 17 Filialen verhängte die Stadt im vergangenen Jahr nach Angaben der Behörden Bußgelder in Höhe von zusammen rund 50.000 Euro.

Metzger kann Veröffentlichtung der Daten nicht verhindern

Vinzenzmurr versuchte vergeblich, der Stadt München zu untersagen, die Untersuchungsergebnisse öffentlich zu machen. Vor gut einem Monat wies das Verwaltungsgericht München einen entsprechenden Antrag des Unternehmens zurück. Dieser Beschluss des Gerichts mit den Details der Kontrollergebnisse wurde nun von der bayerischen Staatsregierung im Verbraucherportal www.gesetze-bayern.de veröffentlicht.

Bei der bayrischen Bäckereikette Müller-Brot hatten Lebensmittelkontrolleure Mäusekot und Kakerlaken gefunden. Die Öffentlichkeit erfuhr davon aber lange Zeit nichts. Erst Anfang des Jahres wurden die Missstände bekannt.

Inzwischen habe die Metzgereikette ihr Qualitätsmanagement verbessert, sagte Kreisverwaltungsreferent Wilfried Blume-Beyerle am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. "Natürlich wird der Betrieb laufend kontrolliert." Seit den Vorfällen im Frühjahr 2011 habe es rund 200 weitere Kontrollen gegeben.

Vinzenzmurr erklärte in einer Stellungnahme, man bedauere die Fälle außerordentlich: "Vinzenzmurr hat die Hinweise des Kreisverwaltungsreferats im März 2011 bereits im letzen Jahr zum Anlass genommen, konsequent gegenzusteuern und das Qualitätsmanagement an wichtigen Punkten weiter zu verbessern." Dazu gehörten verstärkte Mitarbeiter-Schulungen und neue Arbeitsvorgaben.

(dpa)
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