Opel-Pläne sorgen für Empörung "Eine Kriegserklärung an das Bochumer Werk"

Frankfurt/Main · Arbeitnehmervertreter sind empört über den Umgang des Autobauers Opel mit seinen Beschäftigten. "Die Menschen in Rüsselsheim und an den anderen Standorten sind stinksauer", sagte am Freitag der IG-Metall-Bezirksleiter Armin Schild im ZDF-Morgenmagazin.

2012: Der Opel Astra GTC
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Er reagierte auf die Ankündigung des Unternehmens, den Bau des erfolgreichen Astra-Modells vom Rüsselsheimer Stammwerk abzuziehen und ganz nach Polen und Großbritannien zu verlagern. Ihn habe die Ankündigung "sehr überrascht".

Über das Aus der Astra-Produktion in Deutschland war tagelang spekuliert worden, am Himmelfahrtstag gab Opel dann seine Entscheidung bekannt. Sie sei "durch einen neuen Tarifvertrag ermöglicht" worden, dem die Belegschaft im englischen Ellesmere Port am Mittwoch zugestimmt habe. Mit diesem Tarifvertrag könne das Unternehmen seine "Strukturkosten" senken, seine Flexibilität erhöhen und damit seine Wettbewerbsfähigkeit "deutlich verbessern", hatte Opel erklärt.

Dass die britischen Beschäftigten separat mit dem Unternehmen verhandelt hätten, sei das Ergebnis der "nackten Erpressung, dass ihr Werk ansonsten unmittelbar geschlossen würde", sagte Schild. Der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) versuche, "die Belegschaften gegeneinander auszuspielen", kritisierte er. Zwischen den deutschen Belegschaften könne dies nicht gelingen, diese hätten sich abgestimmt.

Dennoch werden die deutschen Standorte durch die Auslagerung geschwächt und es wird befürchtet, dass Rüsselsheim statt des Astra den Bau des Modells Zafira übernehmen soll. Dieser wird bisher noch am Standort in Bochum hergestellt.

"Das ist eine Kriegserklärung an das Bochumer Werk", sagte daher Rainer Einenkel, Betriebsratschef des Bochumer Opel-Werks, der Financial Times Deutschland (Freitagsausgabe). Am Montag findet in Bochum eine Betriebsversammlung statt, zu der auch Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke erwartet wird.

(AFP)
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